Die Ilm-Vorstandsmitglieder (v.li.) Manfred Breuning, Friedrich Bretz, Gudrun Thiele, Birgit Keyerleber und Hans-Ulrich Ebertshäuser suchen weitere Ehrenamtliche. Foto: Fatma Tetik

Die Initiative Lebensraum Möhringen-Fasanenhof-Sonnenberg feiert ihren 15. Geburtstag. Die meisten Projekte sind ein voller Erfolg.

Möhringen - Mit dem Ziel, ein menschenfreundliches Klima in Möhringen zu schaffen und sich für ihre Mitmenschen im Stadtteil einzusetzen, hat eine Gruppe Möhringer Bürger 1998 den Arbeitskreis „Initiative Lebensraum Möhringen“ gegründet. Mit ihrem freiwilligen Engagement legten Hans-Martin Härter, Albrecht Roos und Kurt Pfeiffer damals den Grundstein für gelebte Nachbarschaftshilfe im Ortsteil.

Knapp vier Jahre später, im März 2002, entstand aus diesem Arbeitskreis schließlich die „Initiative Lebensraum Möhringen-Fasanenhof-Sonnenberg e.V.“, kurz Ilm. Der gemeinnützige Verein, der in Kooperation mit zahlreichen Partnern Angebote für alle Bürger in den drei Stadtteilen anbietet, feiert in diesem Jahr sein 15-jähriges Bestehen.

108 Mitglieder und zahlreiche Ehrenamtliche engagieren sich

In dieser Zeit hat sich einiges verändert, wie die Vorstandsmitglieder am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz im Gemeindezentrum der Martinskirche berichtet haben. Gestartet ist die Initiative mit vier Projekten, darunter die Kleinbuslinie zum Pflegezentrum Bethanien. Einen wesentlichen Beitrag hat die Ilm beim Bau des heutigen Bürgerhauses geleistet. Das Projekt konnte erfolgreich abgeschlossen werden.

In den vergangenen 15 Jahren ist nicht nur die Mitgliederzahl des Vereins, sondern auch das Einsatzgebiet gewachsen. Aktuell zählt die Ilm 108 Mitglieder, hinzu kommen zahlreiche Bürger, die sich in mehr als zehn Projekten ehrenamtlich engagieren. Die Frauen und Männer besuchen beispielsweise allein lebende, ältere Menschen, engagieren sich in der Behindertenarbeit oder übernehmen kleinere Reparaturarbeiten im Haushalt im Rahmen des neuen Projekts „Dätsch mer net“.

Die Leihgroßeltern sind beliebt

So manches Projekt sei ein voller Erfolg geworden, berichtete der Vorsitzende der Ilm, Friedrich Bretz. Das Einkaufsmobil, die Leihgroßeltern und der Besuchsdienst werden stark nachgefragt. „Wir sind dringend auf der Suche nach weiteren Ehrenamtlichen“, sagte die Ilm-Geschäftsführerin Birgit Keyerleber. Das Einkaufsmobil habe sich im Ort herumgesprochen und werde immer öfter in Anspruch genommen. 400-mal sind die vier Fahrerinnen und drei Fahrer im vergangenen Jahr ausgerückt, um in der Mobilität eingeschränkte Personen zum Einkauf zu fahren.

Beim Leihgroßeltern-Projekt, das die Ilm seit 2009 anbietet, ist der Bedarf laut Keyerleber so groß, dass Familien auf der Warteliste stehen. 21 Leihomas und –opas sind in dem Projekt aktuell aktiv. In Zeiten, in denen Familien oftmals weit voneinander entfernt wohnen, wolle man mit dem Projekt Beziehungen zwischen den Generationen aufbauen und fördern, schildert die Geschäftsführerin. 2013 wurde das Projekt mit dem zweiten Platz des Förderpreises des Forums Region Stuttgart ausgezeichnet.

Birgit Keyerleber betont, dass die Leihgroßeltern keinen Ersatz für eine dauerhafte Kinderbetreuung darstellen. „Manche Forderungen sind so überzogen, dass wir auch mal ablehnen und an andere Stellen verweisen müssen“, sagte sie. Schließlich wolle man mit den Projekten bestehenden Organisationen und Gewerken keine Konkurrenz machen, erklärte Manfred Breuning vom Vorstandsteam.

Manche Projekte haben Startschwierigkeiten

Mit den ehrenamtlichen Einsätzen wolle man vielmehr Lücken in den Ortsteilen Möhringen, Sonnenberg und Fasanenhof schließen und Menschen zueinander bringen. Manchmal funktioniert das jedoch nicht. Das Projekt Kümmerer zum Beispiel werde selten nachgefragt, sagte Friedrich Bretz. Offenbar sei die Hemmschwelle bei vielen Menschen noch zu groß. Die zwölf Kümmerer helfen alleinstehenden Menschen bei der Erledigung von Schriftverkehr, beim Ausfüllen von Anträgen oder beim Sortieren von Unterlagen.

Auch die Nachfrage nach Sprachmentoren sei gering. „Wir sind immer auf der Suche nach neuen Projekten und für Anregungen offen“, sagte Bretz. Künftig, da sind sich die Vorstandsmitglieder einig, werde der Bedarf in vielen Bereichen weiter ansteigen. Umso mehr sei man dankbar für jede helfende Hand.