Tatort Autobahn: Vor allem die Bremsmanöver vor Beginn der illegalen Autorennen gefährden andere Verkehrsteilnehmer Foto: dpa

Was hilft im Kampf gegen gefährliche Autorennen im Hegau? Verkehrsminister Hermann (Grüne) plädiert für ein Tempolimit. Unser Autor Nils Mayer meint dagegen, das werde die PS-Freaks kaum abhalten. Strenge Kontrollen und harte Strafen wie der Entzug des Fahrzeugs seien effektiver.

Stuttgart - Baden-Württemberg ist Stauland. Wer im Südwesten mit dem Auto fährt und pünktlich zu einem Termin kommen will, muss Zeit und Geduld mitbringen. Baustellen, Auffahrunfälle oder einfach die Masse an Fahrzeugen bringen zähen Verkehrsfluss oder gar Stillstand mit sich. Das nervt.

Eine der wenigen Straßen im Land, auf der man noch zügig vorankommt, ist die A 81 Richtung Bodensee. Ausgerechnet dort versucht Verkehrsminister Hermann (Grüne), die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 130 Kilometer pro Stunde zu beschränken. Als Begründung nennt er illegale Autorennen, deren Auswirkung auf die Verkehrssicherheit und die Amtshaftung. Das ist fragwürdig.

Denn die Rennen sind zwar gefährlich, aber auf der A 81 aber alles andere als ein Massenphänomen. Es bleibt der Eindruck, als schiebe Hermann sie nur vor, um seinen Traum vom generellen Tempolimit voranzutreiben. Dabei müsste ihm aber klar sein: Ein Schild allein hilft nicht im Kampf gegen rücksichtslose PS-Chaoten – es trifft vor allem unbescholtene Fahrer. Effektiv sind nur Polizeikontrollen und härtere Strafen – wie der Entzug des Autos. Und jene gibt’s – wenn der Bundesrat zustimmt – ja bald.

nils.mayer@stuttgarter-nachrichten.de