Polizisten stehen am Bahnhof Leipzig-Messe vor dem angehaltenen IC, in dem ein Mann ausgerastet ist. Foto: dpa-Zentralbild

Weil ein Fahrgast in einem IC Drohungen ausgestoßen hat, hat das Zugpersonal den Mann in einen Waggon eingesperrt. Der Zug wurde geräumt. Durch die Aktion war der Zugverkehr im Großraum Leipzig massiv gestört.

Leipzig - Ein IC ist am Mittwoch in Leipzig nach Drohungen eines Fahrgastes gestoppt und komplett geräumt worden. Der Mann soll verwirrt und aggressiv gewirkt haben, sagte Polizeisprecher Andreas Loepki. Womit der Mann konkret drohte, blieb zunächst offen. Das Zugpersonal habe den Fahrgast in einem Waggon eingeschlossen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort am Bahnhof Leipzig-Messe. Die Bahnstrecke wurde gesperrt. Es gab erhebliche Beeinträchtigungen des Zugverkehrs im Großraum Leipzig.

Kein Terrorverdacht

Einen Terrorverdacht gebe es nicht, sagte Loepki. Der Fahrgast sei am Leipziger Hauptbahnhof in den IC 2302 in Richtung Berlin gestiegen. Am Bahnhof Messe habe das Zugpersonal die Räumung veranlasst. Die Polizei versuche nun, mit dem Mann Kontakt aufzunehmen und ihn zu beschwichtigen. „Wir haben derzeit eine statische, gut beherrschbare Lage“, sagte Loepki. Spezialkräfte des Kriseninterventionsteams seien angefordert worden.

Wie viele Passagiere in dem betroffenen Zug saßen, blieb zunächst offen. Verletzt worden sei niemand. Detaillierte Angaben zu dem Fahrgast gab es zunächst nicht. Er soll bei einer Fahrkartenkontrolle ausgerastet sein.

Das Gelände am Bahnhof Leipzig-Messe sei großräumig abgesperrt worden, sagte ein Bahnsprecher. Wegen des Polizeieinsatzes war der Zugverkehr im Großraum Leipzig massiv gestört. Die Strecke Richtung Berlin sei dicht, sagte der Bahnsprecher. Das wirke sich auf die Fernzüge und den S-Bahn-Verkehr aus. Die Züge stauten sich am frühen Nachmittag vor dem Leipziger Hauptbahnhof, andere wurden an kleineren Bahnhöfen angehalten.