Mit einem Platsch landet der Schäferhundmix Blümchen im Becken. Foto: Horst Rudel

Zum Saisonabschluss dürfen sich Hunde im Freibad austoben – auch an Land ein nasses Vergnügen. Die Veranstaltung kommt bei Hunden und Herrchen gut an.

Ebersbach - Hunde sind halt eigentlich auch nur Menschen. Beim Thema Schwimmen jedenfalls gibt es nur einen winzigen Unterschied: Im Gegensatz zum Menschen kann jeder Hund schwimmen – aber, genau wie der Mensch, hat nicht jeder Hund Lust dazu. Das Höhenfreibad in Ebersbach hat am letzten Tag der Saison seine Pforten für die Schwimmbegeisterten beider Spezies geöffnet. Bei 50 Cent Eintritt pro Pfote oder Fuß und niedrigen Temperaturen haben sich allerdings nur die Vierbeiner unter den Besuchern in die Becken getraut. Nass geworden sind am Ende aber alle.

Der Schäferhundmix Blümchen trabt aufgeregt am Beckenrand hin und her. Schwimmen wäre ja schon toll, aber wie kommt man da rein, scheint sich das Tier zu denken. Während die Hündin noch nach einem flachen Einstieg wie an den Badeseen in der Natur sucht, fackelt ihr Herrchen nicht lange: Ehe sich die Hundedame versieht, wird sie geschnappt und mit Schwung ins Wasser geworfen. Blümchen dreht ein paar Runden und klebt kurz darauf wie ein nasser Sack am Beckenrand, strampelt mit den Hinterbeinen und schafft es gerade so, sich aus dem Wasser zu hieven. Ein kräftiges Fellschütteln später sieht sie schon wieder deutlich zufriedener aus und widmet sich jetzt den vielen anderen Hunden, die mit ihr um das große Becken im Freibad laufen, Cara zum Beispiel.

Paul spurtet ohne bedenken vom Beckenrand in den Pool

Wie alle Labradore ist sie ganz versessen auf Wasser – und wie viele ihrer Artgenossen scheint sie im Freibad zu rätseln, wie sie es in das verlockende Nass hineinschafft. Winselnd steht sie am Beckenrand, patscht mit den Vorderläufen ins Wasser und traut sich nicht, einfach zu springen. Da nutzen auch Herrchens gutes Zureden und die vielen Tennisbälle nichts, die er im Pool versenkt hat, um sie zum Springen zu animieren.

Offensichtlich ohne Bedenken spurtet hingegen der Labrador Paul ins Wasser. Ein Riesensatz, ein Bauchplatscher – und der Hund rudert durch das Wasser. Er holt die Ringe und Bälle, die sein Herr für ihn in den Pool wirft. Paul kann gar nicht genug bekommen. Nur beim Aussteigen aus dem Becken muss Herrchen etwas helfen und ihn über den Rand an Land ziehen.

Idefix schnüffelt lieber den Hundedamen hinterher

Eher wasserscheu ist der Yorkshire-Terrier Idefix. Der kleine Hund hält sich im Gegensatz zu einem pitschnassen anderen Terrier im Freibad möglichst weit weg vom Becken. Interessant findet er den Ausflug wohl trotzdem. Hingerissen beschnüffelt er die Hundedamen am Beckenrand und trabt mal der einen, mal der anderen fröhlich hinterher. Mops Rosi rettet sich vor dem offenbar etwas liebestollen Terrier zwischen Herrchens Beine, die französische Bulldogge Emmy versteckt sich irgendwann in den Rabatten.

Rosi und Emmy sind zwar beide nicht so versessen aufs Schwimmen, doch zwischen all den großen Hunden, die sich ständig am Beckenrand schütteln, bleiben sie ebenfalls nicht lange trocken. Und ohnehin, so sagt Emmys Frauchen, ist der Ausflug „auch eine tolle Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und das Sozialverhalten der Hunde zu trainieren“. Und dass das Freibadwasser den Tieren schadet, muss auch keiner befürchten. Die Mitarbeiter haben für den besonderen Tag zum Saisonende extra auf Chlor verzichtet.