Hugo-Boss-Aktien sind auf dem Markt. Foto: dpa

Weil die Aktien günstig stehen, verkauft Investor Parmira weitere Anteile an Hugo Boss - und nimmt dafür in Kauf, an Einfluss in Metzingen zu verlieren.

Metzingen - Der Finanzinvestor Permira verkauft weitere Anteile am Modekonzern Hugo Boss. Die Beteiligungsgesellschaft hat internationalen Anlegern am Donnerstagabend bis zu 4,9 Millionen Aktien angeboten, wie die im MDAX notierte Gesellschaft am Donnerstagabend mitteilte. Das entspricht knapp sieben Prozent der Aktienkapitals von Hugo Boss.

Der Finanzkonzern Permira hatte in den vergangenen Monaten immer wieder Anteile an dem Modeunternehmen abgegeben. Im September sank der Anteil schon von 51 auf etwa 40 Prozent. Auf diese Weise nahm der Investor 820 Millionen Euro ein. Der Zeitpunkt ist in diesem Jahr günstig: Mit mehr als 100 Euro bewegte sich die Hugo-Boss-Aktie auf dem höchsten Niveau aller Zeiten.

Nun gehen noch einmal sieben Prozent ab. Mit dem Verkauf würde sich der Streubesitz, also die Aktien, die frei an der Börse gehandelt werden, auf 66 Prozent erhöhen. Hugo Boss teilte mit, man gehe davon aus, dass das die Attraktivität der eigenen Anteile steigere.

Permira war 2007 beim damaligen Boss-Großaktionär Valentino eingestiegen und hatte kurz darauf über ihre Tochtergesellschaft Red & Black ein Übernahmeangebot für Hugo Boss angekündigt. Der Einstieg stieß nicht nur auf Gegenliebe. Anfangs äußerten Betriebsrat und Kleinaktionäre heftige Kritik am Kurs des Investors.

Die Aktien notierten zur Übernahme bei gut 46 Euro. Inzwischen sind die Papiere mehr als doppelt soviel wert. Bei dieser Verkaufsrunde will Permira mindestens 102 Euro je Aktie einnehmen, wie aus den Angebotsunterlagen hervorgeht.