Brenton Thwaites (li.) und Jeff Bridges in „Hüter der Erinnerung“ Foto: StudioCanal

Phillip Noyce lässt die Geschichte nach dem Roman von Lois Lowry schwarz-weiß beginnen. Es sind hübsche Momente, wenn erstmals das Rot eines Apfels hervortritt. Das war’s schon an Positivem, es folgen: Inkohärenz. Lustloses Schauspiel. Phrasendrescherei.

Filmkritik und Trailer zum Kinofilm "Hüter der Erinnerung"

Die morgendliche Medizin macht’s möglich: Menschen nehmen ihre Umwelt lediglich in Graustufen wahr, Emotionen sind auf ein Minimum reduziert. Jeder wird überwacht. Keiner beschwert sich. Alles läuft friedlich. Jonas (blass: Brenton Thwaites) erreicht das offizielle, von der Regierung determinierte Ende seiner Kindheit. Der Hüter der Erinnerung (Jeff Bridges) soll ihn zu seinem Nachfolger ausbilden. Er schenkt ihm die Fähigkeit, Farben und Gefühle zu erkennen.

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Phillip Noyce lässt die Geschichte nach dem Roman von Lois Lowry schwarz-weiß beginnen. Es sind hübsche Momente, wenn erstmals das Rot eines Apfels hervortritt oder das Blau des Meeres. Das war’s schon an Positivem, es folgen: Inkohärenz. Lustloses Schauspiel. Phrasendrescherei über die Relation von Sicherheit und Freiheit.

Meryl Streep gibt die Chefin des Ältestenrates, Alexander Skarsgård und Katie Holmes spielen Jonas’ besorgte Eltern. Bridges wirkt, als habe er während der Dreharbeiten grollend bemerkt, worauf er sich eingelassen hat. Andererseits findet sich sein Name auf der Liste der Produzenten. Der hochkarätige Cast kann das schwache Drehbuch nicht ausbalancieren – das gelänge übrigens auch nicht, wenn man noch Brad Pitt und Halle Berry ins Boot geholt hätte. Genre-Film-Fans sind heute ansehnlichere Effekte und sinnhaltige Plots gewohnt. Wer zum Genre ohnehin keinen Zugang findet, wünscht sich nach „Hüter der Erinnerung“ Amnesie.

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