Auf den Spänen prallt der Ball nicht auf, Basketballspielen ist unmöglich. Foto: Sandra Hintermayr

Am Bolzplatz in den Honigwiesen hängen Basketballkörbe. Doch das Spielen auf dem losen Holzhäckselboden gestaltet sich schwierig. Die Stadt bestätigt das. Die Körbe seien als Zusatzangebot für die Jugendlichen aufgehängt worden.

Vaihingen - Ein ordentliches Spiel ist nahezu unmöglich. Der Ball prallt von dem weichen Boden schlecht ab, verspringt in alle Richtungen, Staub wirbelt auf. „Nach nur einem Fußballspiel kann man sich neue Schuhe kaufen“, sagt Dario Carone. Der 23-Jährige ist an der Katzenbachstraße unweit der Honigwiesen aufgewachsen. Lange Zeit, berichtet er, gab es für die Kinder und Jugendlichen einen Rasenplatz. Seit der Umgestaltung der Honigwiesen gibt es lediglich einen Holzhäckselplatz. Der junge Mann geht im Sommer gerne abends mit seinen Freunden Fußballspielen, „aber mit dem staubigen Boden macht es wenig Spaß“, sagt Carone.

Plätze, an denen sich junge Leute in Vaihingen ungestört aufhalten können, sind rar, bemängelt der 23-Jährige. An vielen Treffpunkten werden sie verscheucht, weil sich Anwohner gestört fühlen. Der Sportplatz im hinteren Bereich der Honigwiesen wäre nicht mitten im Wohngebiet, doch mit dem Holzhäckselbelag eben eine schlechte Option, um Sport zu treiben.

Dario Carone hat sich mit seinem Anliegen an Gabriele Leitz gewandt, die stellvertretende Bezirksbeirätin bei den Vaihinger Grünen ist. Der Bodenbelag ist nicht ungefährlich für die Spielenden. „Beim Hinfallen rammen sich kleine Holzsplitterchen in die Haut“, ergänzt Leitz die Argumente des jungen Vaihingers.

Der Bodenbelag muss wasserdurchlässig sein

Der Grund für den Holzhäckselbelag ist einfach: bei den Honigwiesen handelt es sich um ein Landschaftsschutzgebiet. „Dort darf kein fester Boden wie etwa Asphalt verlegt werden“, erklärt Walter Wagner vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt (GFF). Denn das würde eine Versiegelung des Bodens bedeuten, Wasser könnte nicht mehr versickern. Die Holzhäcksel hingegen sind ein sogenannter offener Belag und damit wasserdurchlässig. Zudem handelt es sich um ein natürliches Produkt. Die Alternative wäre wieder ein Rasenplatz gewesen. „Aber der hätte im Winter nicht bespielt werden können, weil dann der Boden kaputt gegangen wäre“, sagt Wagner. Deswegen habe man sich für die Holzspäne entschieden.

Dario Carone hat Verständnis für die Ausgestaltung des Platzes. Auch, wenn ein Fußballspiel dadurch zur dreckigen Angelegenheit wird. Worüber er allerdings den Kopf schüttelt, sind die Basketballkörbe, die die Stadt an den seitlichen Ballschutzgittern des Sportplatzes angebracht hat. „Die Körbe sind ein Witz. Wie soll man Basketball spielen, wenn der Ball nicht vom Boden abspringt?“, fragt er im Hinblick auf die Holzspäne.

Für Zielwürfe reicht der Platz, findet die Stadt

Dass diese nicht für ein Basketballspiel taugen, bestätigt die Stadt. „Es ist klar, dass auf dem lockeren Boden der Ball nicht gut abprallt“, so Wagner. „Die Körbe sind als Bonbon an die Ballschutzgitter gehängt worden, wir haben keine aufwendigen Ständer mit Körben montiert“, sagt der Mann vom Gartenamt. Die Basketballkörbe seien ein günstiges Zusatzangebot zu den Fußballtoren gewesen. So könne den Jugendlichen eine Kombination aus Fußball und Basketball geboten werden. „Gut gedacht, aber schlecht gemacht“, findet Carone. „Schade, denn die Umgestaltung der Honigwiesen hat bestimmt viel Geld gekostet. So allerdings haben die Jugendlichen wenig von dem Sportplatz.“

Auch wenn ein Spiel schlecht möglich ist, für das Üben von Zielwürfen sei der Sportplatz geeignet, findet die Stadt. Doch auch für Zielwürfe bräuchte man einen festen Boden, sagt Carone. Damit man den Ball zwei, dreimal aufprallen lassen kann, bevor man ihn in Richtung Korb wirft. Doch das geht in den Honigwiesen nicht.

Für die Jugendlichen, die nicht auf ein anständiges Mannschaftsspiel verzichten wollen, hat Walter Wagner noch einen Tipp: „Wer richtig Basketballspielen möchte, kann das nur wenige Meter weiter im Gebiet Lauchhau-Lauchäcker bei der amerikanischen Kaserne. Vor dem Eingang der Patch Barracks gibt es einen Sportplatz mit einem festen Untergrund“, sagt der Mann vom Gartenamt.