Im Jahr 1959 ist die Firma ZEG an die Schwieberdinger Straße gezogen, 1987 ist der Standort um ein Grundstück an der Zahn-Nopper-Straße erweitert worden. Foto: Bernd Zeyer

Die Genossenschaft möchte aus logistischen Gründen nach Kornwestheim ziehen. Zwischen den beiden aktuellen Standorten pendelt ständig ein Lastwagen, um Holz vom einen Lager ins andere zu bringen. Nun soll zentralisiert werden.

Zuffenhausen - Seit mehr als fünf Jahrzehnten gibt es in Zuffenhausen die Firma ZEG (Zentraleinkauf Holz + Kunststoff eG). Es könnte sein, dass diese Traditionsgeschichte im Bezirk zu Ende geht: Die Genossenschaft möchte gern nach Kornwestheim ziehen, weil sie sich davon logistische Vorteile verspricht. Noch ist der Umzug allerdings nicht in trockenen Tüchern.

„Wir wollen zentralisieren“

„Bislang haben wir lediglich die Kaufoption auf ein Grundstück in Kornwestheim“, sagt Andreas Schäfer, Leiter des Bereichs Marketing bei der ZEG. Es gebe bislang weder ein Baugesuch noch eine konkrete Planung. Dennoch seien die Mitarbeiter über einen möglichen Umzug informiert worden. Dass die Firma ihren Zuffenhäuser Stammsitz verlassen möchte, hat vor allem logistische Gründe. 1959 hatte die Genossenschaft Räume an der Schwieberdinger Straße bezogen, im Jahr 1987 war der Zuffenhäuser Standort, der auch Stammsitz der Firma ist, durch den Ankauf eines Anwesens an der Zahn-Nopper-Straße erweitert worden. Genau hierin liegen mittlerweile die Schwierigkeiten. Zwischen den beiden Standorten pendelt ständig ein Lastwagen, um Holz vom einen Lager ins andere zu bringen. Auch sonst vereinfache die räumliche Aufteilung die Arbeit nicht gerade, sagt Andreas Schäfer: „Logistisch lässt sich das nicht gut unter einen Hut bringen. Wir wollen zentralisieren.“ Wenn alles klappt, könne der Umzug 2016 erfolgen.

Leider habe man weder in Zuffenhausen noch sonst irgendwo in Stuttgart ein passendes Areal gefunden. Wichtige Voraussetzungen seien eine zusammenhängende Fläche, ein Autobahnanschluss sowie eine nicht allzu große Entfernung zum momentanen Standort. Letzteres sei wichtig, da man bei einem Umzug alle 250 Mitarbeiter mitnehmen möchte. „Alles soll sozial verträglich über die Bühne gehen. Unsere Mitarbeiter sind unser Kapital“, betont Schäfer. Als man die Umzugspläne in der Firma publik gemacht habe, hätte es nur positive Reaktionen gegeben. Arbeitsplätze würden nicht abgebaut, ganz im Gegenteil, man rechne künftig eher mit Wachstum. In Zuffenhausen ist neben verschiedenen Lagern auch die Verwaltung für alle 14 deutschen ZEG-Standorte sowie für die Niederlassung in Straßburg untergebracht.

Ein lachendes und ein weinendes Auge

Falls es mit dem Umzug klappt, möchte ZEG seine beiden Zuffenhäuser Grundstücke verkaufen. Das Areal an der Schwieberdinger Straße liegt in einem Gewerbegebiet, das an der Zahn-Nopper-Straße in einem Mischgebiet. Der Zuffenhäuser Bezirksvorsteher Gerhard Hanus sieht einen möglichen Umzug mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits sei es schade, dass die Firma den Bezirk verlasse, andererseits böten sich auf den frei werdenden Grundstücken durchaus städtebauliche Möglichkeiten.

Aus Kornwestheim verlautet, dass das 40 000 Quadratmeter große Gelände südlich der Rudolf-Diesel-Straße für die ZEG reserviert ist. Der Vertrag soll unterschrieben werden, wenn ein genehmigungsreifes Baugesuch vorliegt. Interessenten für das Areal hat es laut dem Ersten Bürgermeister Dietmar Allgaier einige gegeben. Weil Logistiker aber von vornherein ausgeschieden seien, hätte sich der Gemeinderat zwischen zwei Unternehmen aus der Stahlbau-Branche und eben der ZEG entscheiden müssen. Letztendlich habe die Holz-Genossenschaft den Zuschlag erhalten.