Der neue HTC-Präsident: Christoph Wüterich Foto: Baumann

Der ehemalige Bundesligaspieler Christoph Wüterich hat sein Amt als Präsident beim HTC Stuttgarter Kickers angetreten. Als Willkommensgeschenk würde der Herrentrainer Horst Ruoss Wüterich gern mit dem Klassenverbleib bescheren.

Degerloch - Der Hockey- und Tennisclub Stuttgarter Kickers hat einen neuen Präsidenten. Kurz vor Ostern hat der ehemalige Bundesligaspieler Christoph Wüterich sein Amt angetreten, nachdem es Stefan Heine, der erst vor einem Jahr die Nachfolge von Clemens Weidemann angetreten hatte, aus beruflichen Gründen zurück in seine Heimat nach Bremen zog. Als Antrittsgeschenk würde Horst Ruoss, der Wüterich einst als Hockeyspieler unter seinen Fittichen hatte, den ehemaligen Präsidenten des Deutschen Hockey-Bunds (1999 bis 2005) gerne mit dem sportlichen Klassenverbleib in der 2. Feld-Bundesliga bescheren.

Um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, müssen der nach 15 Jahren als Herrentrainer reaktivierte Ruoss und seine 24 Spieler in den nächsten zwei Monaten aber Schwerstarbeit leisten. Zehn Spieltage sind im zweiten Abschnitt der Saison, die von Mitte Oktober bis Ende Januar für die Hallenrunde unterbrochen war, noch zu absolvieren. Nach den ersten acht Spielen hat der einstige Erstligist von der Hohen Eiche gerade einmal sechs Punkte auf dem Konto und steckt damit mittendrin im Abstiegskampf.

„Die anderen Mannschaften sind nicht besser als wir. Wenn wir gut und konzentriert arbeiten, schaffen wir den Klassenverbleib“, sagt Ruoss optimistisch. Gerade einmal fünf Punkte trennen derzeit die sechs Mannschaften von den Rängen fünf (SC Charlottenburg Berlin) bis zum Schlusslicht Dürkheimer HC, das bisher noch einen Zähler weniger gesammelt hat als die Degerlocher. Ein bis drei Mannschaften, je nach Abschneiden der Südclubs in der ersten Bundesliga, müssen Ende Mai dann den Gang in die Regionalliga antreten.

77-Jähriger verordnet Verjüngungskur

Für den HTC, der seine letzten zehn Saisonspiele am Samstag (16 Uhr) mit dem Derby beim HC Ludwigsburg beginnt, wird das eine Herkulesaufgabe werden. Ruoss hatte schon in der Vorrunde eine der jüngsten und unerfahrensten Mannschaften der Liga, und nun hat der 77-Jährige noch einmal eine Verjüngungskur verordnet, indem er sieben A-Jugendliche in den Kader der ersten Herren hat aufrücken lassen. „Fünf davon werden in Ludwigsburg definitiv zum Kader gehören. Ich habe die Jungs schon in der Jugend trainiert und vertraue ihnen voll und ganz. Das ist die Zukunft unseres Vereins“, sagt Ruoss, der in Hannes Heßler und dem im vergangenen Sommer aus Köln gekommenen Lukas Trompertz auch zwei aktuelle deutsche Jugend-Nationalspieler im Aufgebot hat.

Nicht mehr mit dabei ist derweil Pierr Allen Rajesh. Der 29-jährige Inder hatte die Kickers im Sommer verstärkt und war dann vor der Hallensaison in seine Heimat zurückgekehrt. Nun hätte er sich gerne wieder ins Flugzeug gesetzt und auch Ruoss, der in der Vorrunde noch nicht in der Verantwortung stand, hätte den Mann aus Chennai gut gebrauchen können. „Ich habe ein paar Spiele in der Vorrunde gesehen und er war immer einer der Besten. Der Verein hat sich aber aus finanziellen Gründen gegen ein weiteres Engagement entschieden“, sagt der ehemalige österreichische Nationaltrainer, der im Herbst als Leiter der HTC-Nachwuchsakademie zu einem Comeback als Coach der ersten Herren überredet wurde. „Wir haben im Moment vier Verletzte, das gefällt mir gar nicht. Trotzdem ist der Kader groß und auch stark genug, um den Klassenverbleib zu schaffen“, sagt Ruoss.