Künftig nur noch Jugendtrainer beim HTC: Falk Heßler (li.) Foto: Pressefoto Baumann

Die Hockey-Saison ist zu Ende – die Arbeit fängt beim HTC Stuttgarter Kickers nun aber erst richtig an. Sportvorstand Peter Heink muss gleich zwei neue Trainer finden. Sowohl bei den Damen, als auch bei den Herren gibt es einen Wechsel.

Stuttgart - Viel Zeit sich einzuarbeiten hatte Peter Heink nicht. Seit Januar ist er im Vorstand des HTC Stuttgarter Kickers für den Leistungssport zuständig – jetzt steht er vor einer der größten Aufgaben, die sein ehrenamtlicher Job mit sich bringt: Er ist auf Trainersuche. Finden muss er jedoch nicht nur einen neuen Coach, denn sowohl beim Frauen- als auch beim Männer-Team steht beim Hockey-Club ein Umbruch bevor.

Mario Rittweiler (61), der die HTC-Frauenmannschaft 24 Jahre lang trainierte, hört auf. „Ich mache das jetzt lange genug. Ich habe in der Zeit auf Vieles verzichtet“, sagt er, „es ist Zeit für etwas Neues.“ Zum Saisonabschluss gab es am Sonntag einen 3:1-Sieg beim TV Schwabach. Künftig möchte Rittweiler einfach mal in den Urlaub gehen können und sein Privatleben nicht mehr mit dem Saisonverlauf abstimmen. Dass er einmal genug vom Trainer-Dasein haben würde, war zwar nicht abzusehen, nach mehr als zwei Jahrzehnten ist es aber auch keine Überraschung – im Gegensatz zur Personalie Falk Heßler. Er trainiert seit Sommer 2012 das Männer-Team, und dass sein Vertrag nicht verlängert wird, war nicht zu erwarten – nicht mal für ihn selbst.

„Stefan Wagner und ich hätten gerne weitergemacht“, sagt Heßler. „Rein sportlich haben wir eine ordentliche Arbeit abgeliefert“, sagt er. Vorstand Peter Heink widerspricht in diesem Punkt nicht, die Begründung, die Verträge mit Heßler und Co-Trainer Wagner nicht zu verlängern, sei eine andere. „Die Herausforderungen haben sich verschoben“, sagt Heink. „Es ist notwendig, die Aufgaben als Trainer mit voller Kraft und ausreichend Kapazitäten anzugehen.“

Soll heißen: Ein Trainer sollte flexibel sein und viel Zeit mitbringen, um zum Beispiel auch Trainingseinheiten am Vormittag anbieten zu können. Diese Anforderungen erfülle das aktuelle Team nicht, da Heßler hauptberuflich Lehrer und unter anderem als Jugendtrainer beim HTC engagiert ist. Deshalb endet nun die Zusammenarbeit im Herrenbereich, seine Jugendmannschaften betreut Heßler weiterhin. So ganz scheinen Heßler die Begründungen nicht zufrieden zu stellen, dennoch sagt er: „Wenn der Club seine Ausrichtung ändert, tragen wir das mit.“

Peter Heink ist nun auf der Suche nach zwei neuen Trainern. „Wenn wir die Stellen hauptamtlich besetzen könnten, wäre dies natürlich ideal “, sagt er. Eine Grundvoraussetzung sei das aber nicht. Gespräche habe es schon gegeben, Namen jedoch kann Heink noch keine nennen. Vielleicht ist zunächst auch eine Übergangslösung nötig: „Wir wollen uns bei der Suche nicht hetzen lassen.“

Bei den Frauen endet auf jeden Fall eine Ära. Unaufgeregt hat Mario Rittweiler das Team seit 1988 (zwischen 1999 und 2001 war er kurz in München) gecoacht. „Wir sind ihm sehr dankbar, dass er so lange sein Privatleben hintangestellt hat“, sagt Heink. Damit ist jetzt Schluss. Das Spiel gegen den TV Schwabach am Sonntag war sein letztes. Als Meister der Regionalliga Süd gibt Rittweiler sein Team ab. „Es war unglücklich, dass wir vor einem Jahr abgestiegen sind. Den Makel haben wir jetzt ausgeräumt“, sagt der Technische Angestellte. Ab der nächsten Saison, die im September beginnt, spielen die Frauen wie die Herren wieder in der Feldrunde wieder in der zweiten Bundesliga.

Zuschauen will Rittweiler den Mädels in Zukunft weiter, er bringe auch gerne seine Erfahrungen mit ein, sagt er, aber aus dem aktuellen Geschehen will er sich raushalten. Und was bleibt von 24 Jahren HTC. „Viele tolle Momente“, sagt Rittweiler. Und eine Beziehung. Seine Partnerin Eva Neef hat er beim HTC kennengelernt.