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Glück für die deutschen Hockey-Herren: Zweites Tor von Rabente hätte nicht zählen dürfen.

Glück für die deutschen Hockey-Herren: Das entscheidende zweite Tor von Jan Philipp Rabente im Olympia-Finale gegen die Niederlande hätte eigentlich nicht zählen dürfen. Doch weder dem Gegner noch den Schiedsrichtern fiel auf, dass es beim 2:1 nicht mit rechten Dingen zuging.

Blick zurück: In der 66. Minute scheiterte Rabente zunächst beim Versuch, das Siegtor zu erzielen. Nach seinem erfolglosen Versuch ging er links am Tor der Niederländer vorbei, lief um das Gehäuse herum und schlich sich rechts davon wieder aufs Spielfeld zurück. Prompt fiel ihm der Ball vor die Füße, den er nur noch einschieben musste - das 2:1 für Deutschland. Bei aller Freude war diese Vorgehensweise allerdings irregulär. Regel 9.14 beim Feldhockey besagt nämlich: "Spieler dürfen nicht absichtlich das gegnerische Tor betreten oder hinter eines der beiden Tore laufen."

Keine Bange um Goldmedaille

Den Deutschen, sofern sie sich dieser Regel im Spiel überhaupt bewusst waren, war das in diesem Moment natürlich herzlich egal. Verwunderlich ist allerdings, dass weder die Niederländer Protest einlegten oder den Videobeweis forderten noch die Schiedsrichter den Regelverstoß ahndeten. Um die Goldmedaille müssen die Deutschen daher auch nicht bangen, da es sich um eine Tatsachenentscheidung handelte. Bundestrainer Markus Weise, der durch den Sieg nach 2004 mit den Damen und 2008 mit den Herren bereits sein drittes Olympia-Gold holen konnte, war es laut "spox.com" ebenfalls "so was von egal"; schließlich habe es "bei diesem Turnier zahlreiche falsche Regelauslegungen gegeben". Und die Freude über den insgesamt vierten Olympia-Sieg deutscher Hockey-Herren konnte dieses Detail natürlich auch nicht schmälern. Schon nach dem erlösenden Schlusspfiff hatten Müller und Co. nur noch einen Wunsch: Party! Und dem kamen sie dann auch nach.

Hockey-Olympiasieger demolieren „MS Deutschland“

Bei der Siegerfeier der deutschen Hockey-Männer an Bord der „MS Deutschland“ ist es in der Nacht zum Sonntag zu zahlreichen Beschädigungen im Casinoraum des Schiffes gekommen. Es sei „Einiges kaputtgegangen“, sagt Heino Knuf, der Sportdirektor des deutschen Hockey-Bundes (DHB). Außerdem seien Flüssigkeiten ausgelaufen. „Es wurde heftig gefeiert und auf den Tischen getanzt“, sagte Knuf. Die Feier mit rund 250 Personen, die bis in den frühen Morgen andauerte, sei aus dem Ruder gelaufen. Den finanziellen Schaden wird der DHB übernehmen.