Models präsentieren auf der Hochzeitsmesse "Trau Dich" die passende Hochzeitsgarderobe. Foto: Trau Dich

Umweltschutz am schönsten Tag des Lebens: "Green Wedding", grüne Hochzeit heißt der Trend.

Stuttgart - Das Jawort sollte nachhaltige Wirkung haben. Das ist kein neuer Trend, sondern dieser Anspruch wohnt dem Wesen der Ehe inne. Die Liebe soll für immer sein: Halte mich - und lass' darin nicht nach.

Neu indes ist, dass immer mehr Paare auch bei der Hochzeit selbst auf Nachhaltigkeit setzen: Das Thema Umweltschutz ist für immer mehr Menschen von Bedeutung. "Green Wedding", grüne Hochzeit heißt einer der Trends, der am Wochenende auf der Hochzeitsmesse Trau Dich! vorgestellt wird. Er kommt aus den USA und bedeutet, dass die Hochzeit ökologisch korrekt ausgerichtet wird.

Man hat die Szene gleich vor Augen: Mann und Frau, die im Adamskostüm vor den Traualtar treten und das Hochzeitsessen direkt aus dem Garten ernten. Klingt gar nicht mal schlecht - entspricht aber in den wenigsten Fällen der Realität. Viele Bräute wollen trotz aller Naturliebe nicht auf all den Hochszeits-Tand verzichten - und das müssen sie auch nicht.

Beliebt: Kleider aus Naturseide

Ein grünes Hochzeitskleid? Als Farbe wird diese Idee wohl nie wirklich erfolgreich werden, obwohl im alten Palästina Bräute ein grünes Hochzeitskleid trugen, um mit der Farbe die Hoffnung auf ein glückliches Leben und Fruchtbarkeit anzuzeigen. Im übertragenen Sinn könnte sich die Idee dafür umso eher durchsetzen. Denn grüne Hochzeitskleider müssen keineswegs weniger attraktiv sein als Kleider aus herkömmlichen Materialien.

Beliebt sind Kleider aus Naturseide. Während der Züchter für die Gewinnung von Seide die eingesponnene Larve nach zehn Tagen mit Wasserdampf, Heißluft oder durch die Mikrowelle tötet, wird Wildseide aus den Kokons bereits geschlüpfter Schmetterlinge gewonnen. Auch aus anderen ökologischen Materialien wie etwa Hanf oder Jute können Brautkleider gefertigt werden - natürlich sollte man aufpassen, wo und von wem die Kleidung gefertigt wird.

Auch wo die Hochzeitsringe herkommen - und aus welchem Material sie sind - sollte beachtet werden, will man denn den grünen Ringfinger hochhalten: Bei Trauringen mit Diamanten sollte man sicherstellen, dass bei ihrer Gewinnung keine Gewalt im Spiel war. Zudem kann man ungenutztes Material wieder in den Kreislauf bringen - so muss etwa kein neues Gold der Erde entrissen werden.

Die ökologische Bilanz

Bei der Zusammenstellung des Festmenüs achtet man bei der grünen Hochzeit darauf, woher das Essen stammt. Greift der Betreiber auf regional angebotene Lebensmittel zurück? Und statt der Stretchlimo sattelt man wieder auf Pferd und Kutsche um.

Auch die Hochzeitsreise muss nicht immer eine Fernreise sein. Man kann auch in der Heimat bleiben und sich ein ökologisches Hotel gönnen - natürlich mitten im Grünen.

Puh, ganz schön viel, was es zu beachten gilt. Darum gibt es freilich bereite spezielle Hochzeitsagenturen, die bei der Planung und Umsetzung einer grünen Hochzeit unterstützen. Nicht nur die ökologische Bilanz ist dann im grünen Bereich - sondern sicher auch die ökonomische der Planer.

Die Hochzeitsmesse Trau Dich! findet am 14. und 15. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr in der Liederhalle, Berliner Platz 1-3, statt.

www.traudich.de