Häuser spiegeln sich in Harsleben (Sachsen-Anhalt) im Wasser der überfluteten Straßen. Foto: dpa

Der Dauerregen lässt zwar nach. Doch die Folgen des Hochwassers sind in einigen Teilen von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt noch immer zu spüren.

Braunschweig - Das Hochwasser sorgt in Teilen Niedersachsens weiter für erhebliche Anspannung, in Sachsen-Anhalt hat sich die Lage nach dem Rückzug der Fluten dagegen vielerorts etwas beruhigt. Während im Harz am Freitag die Aufräumarbeiten im Mittelpunkt stehen, Schäden begutachtet und repariert werden, halten die Wassermassen die Menschen im niedersächsischen Braunschweig und der Umgebung weiter in Atem.

In Wolfenbüttel hieß es an vielen Stellen am Donnerstagabend „Land unter“ - der Katastrophenalarm wurde ausgelöst. „Wir hatten in der Nacht viele Einsätze, Sandsäcke wurden geschichtet und Wasser gepumpt“, sagte ein Sprecher der Einsatzleitstelle. „Die untere Etage eines Pflegeheims wurde geräumt und die Bewohner wurden in Sicherheit gebracht“, sagte eine Sprecherin des Lagezentrums. Mehr Einzelheiten zu den Einsätzen waren am frühen Freitagmorgen nicht bekannt.

In Braunschweig füllte die Feuerwehr noch am Donnerstag Tausende Sandsäcke, die kostenlos an die Bewohner als Hochwasserschutz abgegeben wurden. Die Hochwasserwelle soll sich in den kommenden Tagen vor allem in die Unterläufe der Flüsse Leine und Oker verlagern. Für den Bereich der Leine in Hannover wird der Höchststand ab Freitagabend erwartet. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) wollen sich am Freitag über die Schutzmaßnahmen für die Landeshauptstadt informieren.

In der Universität Hildesheim richtete das Hochwasser einen Millionenschaden an, die Folgen werden den Lehrbetrieb wohl noch im Wintersemester schwer belasten. „Es ist bitter“, erklärte eine Hochschulsprecherin und berichtete von „massiven Schäden“. Betroffen ist demnach der Kulturcampus in einer denkmalgeschützten Burganlage. „Die Institute stehen im Wasser.“

Auch in Sachsen-Anhalt ist noch nicht alles überstanden. Sorgen bereiteten bis zum Donnerstagabend unter anderem die Orte Harsleben, Langenstein und der Wernigeröder Ortsteil Silstedt. In Harsleben hatte sich die Situation zugespitzt, als der Goldbach über die Ufer trat.

In Wernigerode hingegen soll nach Angaben der Stadt eine vom Hochwasser betroffene Kita am Freitag wieder öffnen. In der Innenstadt habe sich die Lage beruhigt, die zum Schutz aufgeschichteten Sandsäcke würden jetzt wieder weggebracht, sagte Stadtsprecher Tobias Kascha.

Für Menschen, die Hochwasser-Opfer wurden, richtete die Stadt einen Spendenfonds ein. Bereits am Mittwoch hatte sich die Lage im Touristenstädtchen Ilsenburg beruhigt. Die Touristeninformation teilte mit, die Maßnahmen zum Hochwasserschutz hätten zu 100 Prozent gewirkt.