Beim Spiel Indivirtuality lernen die Besucher der Media Night etwas über ihren Charakter Foto: Malte Klein

Bei der Media Night in der Hochschule der Medien in Vaihingen zeigen am vergangenen Donnerstag Studenten ihre Projekte. Bei der Indivirtuality, einer interaktiven Rauminstallation, ist der Andrang besonders groß.

Vaihingen - Am Donnerstagabend ist im Gebäude der Hochschule der Medien an der Nobelstraße richtig viel los. Denn es ist Media Night, während der die Studenten zeigen, welche Projekte sie im Sommersemester gemacht haben. Im Untergeschoss stehen die Besucher Schlange vor dem Eingang zum Spiel Indivirtuality, das nur an diesem Abend zugänglich ist. Was die Besucher erwartet, wissen sie nicht. Nur, dass sie bei der Rauminstallation an fünf Stationen spielerisch mehr über ihren Charakter lernen. Zwölf Studenten haben das Spiel entwickelt.

Wer die Indivirtuality betritt, ist in einer künstlich wirkenden Welt. Der Raum ist abgedunkelt. Farbiges Licht schaltet sich automatisch ein und aus. An den Stationen legen die Besucher eine Chipkarte auf ein Lesegerät, und das Spiel beginnt. An der ersten Station läuft ein Film. Die Spieler müssen entscheiden, ob sie jemanden an einer Kasse vorlassen, spontan auf eine Party gehen oder eben nicht.

Vier digitale Stationen, eine Malwand

„Wir wollten ein Spiel entwickeln, mit dem wir eine Aussage über die Persönlichkeit treffen“, erklärt Denise Manuwald, die Audiovisuelle Medien studiert und am Projekt mitgearbeitet hat. Die Studenten fragen an den Spielstationen die Aktivität, Offenheit, Verträglichkeit, Emotionalität und Gewissenhaftigkeit ab. Je nach Punktzahl, macht ein von den Studenten entwickeltes Computerprogramm Aussagen über die Persönlichkeit des Spielers. „Die Frage war, wie wir die Ideen in unserem Kopf in Spiele umsetzen“, nennt Ania Schaal, die als Medienwirtschaftsstudentin beteiligt ist, den Knackpunkt. In einer Ecke geht es turbulent zu. Auf einer Leinwand sind Rechtecke zu sehen. Die Spieler müssen sie steuern, indem sie sich bewegen. Aus den technischen Spielen sticht eine Malwand hervor. „An dieser analogen Station können die Besucher ihre Kreativität ausleben“, sagt Manuwald. Schaal schätzt, dass 200 Besucher da waren.

Neben diesem sehr aufwendigen Spiel gibt es auf der Media Night auch App-Prototypen, also Anwendungen für Smartphones, die Nutzern das Leben erleichtern sollen. Tobias Schneider, der Mobile Medien studiert, hat die App Tabris mitentwickelt. „Wenn man einen Masseurtermin buchen möchte, sieht man mit der App, wer einen Termin frei hat“, sagt Schneider. Denn die Nutzer sollen mit Smartphones auf die Terminkalender der Dienstleister zugreifen. Der Clou: „Die App läuft auf Apple- und Android-Geräten.“

Lockere Atmosphäre

Franziska Böhl, eine Mitarbeiterin aus der Kommunikationsabteilung der Hochschule der Medien, ordnet die Media Night ein: „Für die Studenten ist das hier eine gute Präsentationsmöglichkeit.“ Die Atmosphäre ist locker. Draußen spielt eine Band. Es gibt Bier und Grillwürstchen.

Um Lebensmittel geht es bei der Regio-App, die Sven Keinath und Simon Gebauer, Studenten der Druck- und Medientechnologie, mitentwickelt haben. „Damit lassen sich Läden finden, die Lebensmittel aus der Region verkaufen“, sagt Keinath. Die App ist als Pilotprojekt noch nicht herunterladbar.

Ein Projekt für nur einen Abend

Die Media Night geht zu Ende, und die Studenten müssen wieder abbauen. Teile des Projekts Indivirtuality bekommen die Sponsoren zurück. „Wir haben so auf die Media Night hingearbeitet“, sagt Schaal. „Es ist schade, dass unser Projekt nur einen Abend steht“, ergänzt Manuwald.