Der Gemeinderat entscheidet kommende Woche, wer das begrünte Hochhaus baut. Foto: Pascal Thiel

Interessenten an dem begrünten Hochhausbau präsentieren veränderte Entwürfe im Waiblinger Planungsausschuss – die Entscheidung, wer bauen darf, fällt in der kommenden Woche im Gemeinderat.

Waiblingen - Die Sicherheit der Finanzierung und mögliche Garantien, dass der Bau auch tatsächlich vollendet wird, sind am Dienstagabend im Waiblinger Planungsausschuss wichtige Aspekte gewesen. Dort haben Interessenten am Bau eines begrünten Hochhauses auf der Korber Höhe erneut ihre Vorschläge vorgestellt. Drei Architekturbüros samt Investor sind noch im Rennen um den Zuschlag für den „Grünen Daumen“, der im nordöstlichen Bereich der Korber Höhe ein städtebauliches Ausrufezeichen setzen soll. Und der natürlich – so war in der Ausschusssitzung vielfach zu hören – keinesfalls so enden dürfe wie das Projekt des 107-Meter-Towers in der Nachbarstadt Fellbach, der nach der Insolvenz der Bauherrengesellschaft als Rohbauruine in die Höhe ragt.

Der unvollendete Gewa-Tower als mahnendes Beispiel hat den CDU-Rat Siegfried Kasper zur Frage nach konkreten Garantien für die Fertigstellung des Projekts verleitet. Wobei seine Forderung nach einer Bankbürgschaft für diese Vollendung angesichts der Millionenkosten eines solchen Unterfangens nicht nur bei den Vertretern der Investoren Verwunderung auslöste. „Ich muss das fragen“, sagte indes der CDU-Mann – „das macht uns Sorge.“

Von einer absolut solidem Finanzierungsgrundlage berichteten am Ende alle Interessenten, die das Projekt zusammen mit ihren Hausbanken stemmen wollen und dort teils bereits direkte Finanzierungszusagen vorweisen können. Um den Zuschlag für die Realisierung des begrünten, rund 56 Meter hohen Wohnturms konkurrieren das mit dem Investor Terragon antretende Berliner Büro Eike Becker Architekten, das mit der Winnender Firma Projektbau Pfleiderer kooperierende Büro Kab-Architekten und das Stuttgarter Architekturbüro Steinhoff Häehnel Architekten, das als Investor die Stuttgarter GWG-Gruppe an seiner Seite hat.

Wohnungsgrößen bleiben flexibel

Die Berliner Gruppe hat gegenüber ihren ursprünglichen Entwürfen den angestrebten Wohnungsmix zugunsten von mehr größeren Wohneinheiten korrigiert und will dabei so flexibel bleiben, dass auf Marktbedürfnisse reagiert werden kann. Laut den Plänen sollen etwa 70 Wohnungen entstehen – mit einer Größe zwischen 48 und 100 Quadratmeter Wohnfläche. Die Investoren rechnen mit Kosten von 18 bis 20 Millionen Euro für das Projekt, was bei rund 5000 Quadratmeter Wohnfläche einen durchschnittlichen Quadratmeterpreis von gut 4000 Euro ergibt. Bedingt sei der günstige Preis dadurch, dass es keine Einzelvermarktung gebe, sondern das gesamte Gebäude veräußert werde.

Beschluss am 2. Februar

Kab-Architekten hat für den neuerlichen Durchgang das Grünkonzept überarbeitet und setzt verstärkt auf größerflächige Pflanzungen im Heckenverbund. Geplant sind 53 flexibel teil- und kombinierbare Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen, deren Preis laut Investor zwischen 4000 und 6500 Euro je Quadratmeter liegen werde. Die Stuttgarter Bewerber um die GWG-Gruppe rechnen mit ähnlichen Preisen. Auch hier soll bei den 54 Wohnungen „eine flexible Anpassung der Wohnungstypen an die Nachfrage möglich sein“.

Entscheidungen sind im Ausschuss nicht gefallen. Den Beschluss für einen der Bewerber soll „unter Einbeziehung der Empfehlungen der hinzugezogenen Berater“ der Gemeinderat am 2. Februar fassen.