Bis 1986 wurde Karl Benz auf dem Straßenschild mit C geschrieben. Foto: Maira Schmidt

Carl Benz oder Karl Benz? Bis heute halten sich die beiden Schreibweisen hartnäckig. Auf dem Straßenschild steht noch Karl, aber der Trend geht wieder in Richtung Carl.

Untertürkheim - Was dem einen sein Karl-Benz-Platz ist, das ist dem anderen sein Carl-Benz-Platz. Zwei Schreibweisen für ein und denselben Ort, die sich nach wie vor hartnäckig halten. Während auf dem städtischen Straßenschild Karl-Benz-Platz steht, verwenden einzelne Bürger, Vereine und Initiativen im Bezirk auch weiterhin die Schreibweise mit C. Weiterhin deshalb, weil der Platz zwischen dem Untertürkheimer Daimler-Werk und der S-Bahn-Station tatsächlich bis vor einigen Jahren offiziell Carl-Benz-Platz hieß, also auch auf dem Straßenschild mit C geschrieben wurde.

Die Initiative, den Platz umzubenennen und die Schreibweise mit K zu verwenden, sei damals von der Daimler AG ausgegangen, sagt Martin Rapp vom zuständigen Stadtmessungsamt. Das war 1986. Der damalige Leiter des Mercedes-Benz-Museums hatte die Stadtverwaltung darauf hingewiesen, dass die Schreibweise mit C allein auf die „zeitlich bedingte Französisierung der deutschen Sprache zurückzuführen ist“. Die Daimler AG bevorzuge deshalb die ursprüngliche Namensform mit K, die auch in der Geburtsurkunde des Autopioniers verwendet wird. Die Stadt folgte dem Wunsch des Konzerns und ließ neue Straßenschilder aufstellen.

Karl Benz ist für die Verwirrung selbst verantwortlich

Nun könnte man davon ausgehen, dass sich die Bürger nach mehr als 26 Jahren an die Umbenennung gewöhnt haben und nur noch die Schreibweise mit K verwenden. Doch die Daimler AG selbst sorgt dafür, dass sich die ursprüngliche Namensform hartnäckig hält. „Seit Juli 2010 verwenden wir nur noch die Schreibweise mit C, sagt Michael Bock, der Leiter von Mercedes Benz Classic. In seiner Geburtsurkunde werde Karl Benz zwar mit K geschrieben, „1881/82 ist er aber selbst dazu übergegangen, sich mit C zu schreiben“, begründet Bock die Entscheidung des Konzerns. Zudem sei die Schreibweise mit C auch schon vorher verbreiteter gewesen. Allein wenn man sich in der Landeshauptstadt umschaue, finde man deutlich mehr Gebäude und Einrichtungen, die sich mit Carl Benz schmücken als mir Karl Benz. Beispiele gibt es in der Tat genug, man denke etwa an die Carl-Benz-Schule in Bad Cannstatt oder das Carl-Benz-Center im Neckarpark. Beide Schreibweisen – die mit C als auch die mit K – sind aber laut Bock korrekt.

Tatsächlich ist es so, dass Karl Benz – beziehungsweise Carl Benz – für die heutige Verwirrung um seinen Vornamen selbst verantwortlich ist. Im Geburtsregister von Mühlburg steht der Autopionier unter dem Datum 25. November 1844 als Karl Friedrich Michael verzeichnet. Er trug sich 1860 handschriftlich als Karl Benz am Polytechnikum in Karlsruhe ein, und auf seiner ersten Patentschrift von 1880 steht ebenfalls Karl Benz.

Auch Karlsruhe hieß damals Carlsruhe

Dann kommt der Bruch. Zu dieser Zeit kam die französische Schreibweise deutscher Namen in Mode, auch Karlsruhe hieß damals Carlsruhe. Carl Benz entschied sich ebenfalls dazu, seinen Vornamen von nun an mit C zu schreiben, so auch zum Beispiel im Firmennamen der Carl Benz Söhne KG.