Fahrradtour mit Handicap: Das Ensemble von „Hin und weg“ Foto: Majestic/Mathias Bothor

Auf der jährlichen Fahrradtour kehrt Hannes (Florian David Fitz) bei seiner Mutter Irene (Hannelore Elsner) ein. Er ist unheilbar krank. Am Ziel der Reise, in Belgien, will er sich mittels Sterbehilfe verabschieden.

Filmkritik zum Kinofilm "Hin und weg"

Auf der jährlichen Fahrradtour kehren Hannes (Florian David Fitz) und sein Freundeskreis bei seiner Mutter Irene (Hannelore Elsner) ein. Am Esstisch platzt die Bombe: Er leidet an amyotropher Lateralsklerose, kurz ALS. Am Ziel der Reise, in Belgien, will er sich mittels Sterbehilfe verabschieden.

Die Kontroverse um den Freitod stand jüngst durch jenen Udo Reiters im Meinungsfokus der Öffentlichkeit, die Krankheit ALS wiederum durch Eiskübel über aufmerksamkeitsbedürftigen Schädeln. Christian Züberts Dramakomödie nimmt sich hingegen Zeit für intime Momente, beispielsweise zwischen Hannes und dessen Frau Kiki (stärkstes Ensemblemitglied: Julia Koschitz) oder dem befreundeten Paar Dominik (Johannes Allmayer) und Mareike (Victoria Mayer). Der Lebemann Michael (Jürgen Vogel) und des Kranken Bruder Finn (Volker Bruch) komplettieren die Truppe.

Alle Figuren entwickeln ein klares Profil, das Schauspielkollektiv überzeugt als homogene Einheit. Erkennen muss allerdings jeder individuell: Das Leben ist der Güter höchstes nicht. Tendenzen der Loslösung von deutschen Komik-Konventionen lässt „Hin und Weg“ erkennen.

Treu bleibt man den kassenfüllenden Produktionsmustern in Momenten der Trauer und Besinnung: Sonnenstrahlen zaubern ein warmes Bild, seichte Stimmchen kündigen Gemütsbewegungen an. Diese hätten die Mimen sicher auch ohne Kitschberieselung vermitteln können – hätte man sie gelassen.

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