Bei dem Unfall wurde eine 78-jährige Frau von einem Lkw erfasst. Foto: SDMG

Im Netz gibt eine Diskussion wegen der Verkehrssituation am Reinhold-Schick-Platz. Dort war eine Seniorin von einem Lkw erfasst und schwer verletzt worden.

Herrenberg - Nach einem schweren Unfall am Herrenberger Reinhold-Schick-Platz, bei dem am Mittwoch eine 78-jährige Seniorin von einem Lastwagen erfasst und schwer verletzt worden war, ist im Internet die Diskussion über die Sicherheit an diesem Verkehrsknotenpunkt losgebrochen. In den Beiträgen ist dort häufig die Rede vom toten Winkel des Lkw, aber auch von einer sehr ungünstigen, weil unübersichtlichen Stelle, um die Straße zu überqueren. Auch Konzepte, wie der Platz entschärft werden könnte, werden diskutiert.

Um 9.20 Uhr am Mittwoch hatte die 78-Jährige, die ihr Fahrrad schob, die Horber Straße an der Einmündung zum Reinhold-Schick-Platz zu Fuß überqueren wollen. Dabei übersah sie offenbar ein 60-jähriger Lastwagenfahrer. Die Seniorin wurde von dem Lkw erfasst, darunter eingeklemmt und schwer verletzt. Sie kam in die Klinik.

Anne Reichel, die Sprecherin der Stadt Herrenberg, kann nachvollziehen, dass dieser Unfall Aufsehen erregt. „Das berührt zurecht viele Gemüter. Dieser Unfall ist sehr bedauerlich, und wir hoffen, dass es der Frau bald wieder besser geht“, sagt Reichel.

Eine Umgestaltung des Platzes ist schon diskutiert worden

Der Unfallort liegt an einem der Verkehrsschwerpunkte der Stadt, immerhin treffen am Reinhold-Schick-Platz mit der B 14, der B 28 und der Horber Straße gleich drei stark befahrene Verkehrsachsen aufeinander. „Das ist einer der neuralgischen Punkte“, sagt auch Anne Reichel. Für Auswärtige sei die mehrspurige Verkehrsführung teilweise verwirrend, außerdem herrsche dort immer viel Verkehr. Ein Unfall wie der vom Mittwochmorgen sei allerdings ein „Ausnahmeereignis“.

Eine mögliche Umgestaltung des Platzes sei aber bereits ausgiebig im Gemeinderat diskutiert worden. Der Stadt schwebt eine Umstrukturierung des Verkehrs in der Stadt und eine daraus folgende Entlastung des Reinhold-Schick-Platzes vor, so dass auch die Verbindung von Bahnhof und Altstadt – die Horber Straße sowie eben jener Reinhold-Schick-Platz – attraktiver gestaltet werden könnte. „Unsere Vision ist es, dass der Platz gut überquerbar wird, auch wenn man nicht so fit ist.“ Allerdings stehe der Prozess derzeit noch am Anfang.

Unterführung und Fußgängerampeln

Wer den Platz derzeit überqueren möchte, etwa um in der Altstadt einkaufen zu gehen, der kann die Unterführung nutzen, die von beiden Seiten der Horber Straße sowie von der Bronngasse aus betreten werden kann. Dort gebe es Rampen, sagt Reichel. „Aber trotzdem ist die Unterführung eine Barriere, das ist klar“ – auch weil sie nicht unbedingt attraktiv gestaltet sei. Auch einen Aufzug für Rollstuhlfahrer oder Kinderwagen gibt es nicht. Für diejenigen, die die Unterführung nicht nutzen wollten oder könnten, gebe es Fußgängerampeln, die die Überquerung des Platzes beziehungsweise der dort hin führenden Straßen ermöglichten: in der Horber Straße ein Stück von der Unfallstelle entfernt in Richtung Bahnhof, an der Kreuzung der Bundesstraße 28 mit der Moltkestraße, in der Nagolder Straße sowie auf der Bundesstraße 14. Diese zu erreichen, bedeute allerdings meist einen kleinen Umweg.

Kurzfristige Maßnahmen, um die Sicherheit an der Unfallstelle für Fußgänger zu erhöhen, wie etwa die Anbringung eines Geländers oder der barrierefreie Ausbau der Unterführung, sind Reichel zufolge zurzeit nicht geplant.