Das Naturbad ist in den vergangenen Tagen kräftig gereinigt worden. Foto: factum/Granville

Die Stadtwerke geben Entwarnung: Die jüngsten Wasserproben seien unbedenklich. Der gemessene Wert des Krankheitserregers liege um das 20-Fache unter dem zulässigen Limit. Das Bad ist in den vergangenen Tagen umfassend gesäubert und überprüft worden.

Herrenberg - Gute Nachrichten für alle Badebegeisterten: das Herrenberger Naturfreibad öffnet an diesem Donnerstag wieder. Auch das Ergebnis einer zweiten Wasserprobe, das nun vorliege, weise völlig unbedenkliche Werte auf, erklärte Florian Müller, der Leiter der Herrenberger Stadtwerke. Das Gesundheitsamt hatte am 27. Juni in einer Probe einen Wert des Bakteriums

Pseudomonas gemessen, der fast um das Doppelte höherer war als zulässig. Das Bad hatte geschlossen werden müssen. Bei der jüngsten Probe wurde sieben Mal Wasser an verschiedenen Stellen aus den Becken entnommen. „Überall ist die Belastung nun 20mal niedriger als der vorgeschriebene Grenzwert“, sagte der Stadtwerke-Leiter Florian Müller.

In den vergangenen Tagen hatten die Planer des Bades alle möglichen Ursachen für die Verkeimung untersucht. Das Granulat auf dem sogenannten Neptunfilter, in dem das Badewasser versickert, wurde ausgetauscht. Der Filter war in erster Linie als Ursache für das Bakterienvorkommen ins Visier gerückt. Auf der Oberfläche des Granulats hatten sich feine Teilchen abgelagert, die potenziell den Nährboden für den Pfützenkeim Pseudomonas bilden können. Immungeschwächte Badegäste können durch Pseudomonas eine Infektion bekommen. Als zweite Ursache kam der Sand in einem Kinderbecken in Frage. Auch dieser ist in der Zwischenzeit ersetzt worden.

Reinigungskreislauf mehrmals durchgespült

„Wir wollten auf Nummer sicher gehen und haben deshalb das Ergebnis der zweiten Beprobung abgewartet“, sagte der Stadtwerke-Chef Florian Müller. Es gebe keinen Grund, das Bad länger geschlossen zu halten. Das Böblinger Gesundheitsamt habe dies bestätigt. Die Badegäste können an diesem Donnerstag von 6 Uhr an wieder ihre Bahnen ziehen.

Die Planer, die mehrmals vor Ort waren, stellten einen reibungslosen Betrieb für die Sommersaison in Aussicht: „Wir haben alles getan“, bestätigt Claus Schmitt von der Bamberger Wasserwerkstatt. Schmitt hatte mit der Firma Polyplan aus Bremen das Bad geplant und den Bau überwacht. Der Reinigungskreislauf sei mehrmals durchgespült worden. Die Nass- und Trockenfilter seien geprüft worden Am Wasserfall hatte sich in einer Mulde Wasser gesammelt, die Stelle wurde ausbetoniert. Vorsorglich ist auch der Heizkreislauf gereinigt worden. „Die Arbeiten haben die Firmen im Zug von Nachbesserungsarbeiten erledigt“, erläuterte Müller, den Stadtwerken entstünden keine Kosten. „Wir haben keine Garantie, aber verlässliche Anhaltspunkte und die Einschätzung der Experten, die von einem funktionierenden Betrieb ausgehen“, sagte der Oberbürgermeister Thomas Sprißler. Grundsätzlich in Frage stellen will er das Naturbad nicht. In zahlreichen anderen Städten funktionierten diese Bäder ohne Probleme.

Wie werden Dauerkarteninhaber entschädigt?

Die Frage der Entschädigung für Saisonkarteninhaber, die das Bad neun Tage lang nicht nutzen konnten, soll im Gemeinderat diskutiert werden. Müller sagte: „Wir werden eine kulante Lösung finden.“