In der Auseinandersetzung um Stuttgart 21 habe Geißler aus Sicht von Ministerpräsident Kretschmann als Schlichter die Verhandlungen furios und souverän geleitet. Foto: dpa

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich zum Tod von Heiner Geißler betroffen geäußert. Er sei eine prägende Figur für Deutschland gewesen. In der Auseinandersetzung um Stuttgart 21 habe Geißler als Schlichter die Verhandlungen furios und souverän geleitet.

Stuttgart - Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat den verstorbenen CDU-Politiker Heiner Geißler als prägende Figur der deutschen Nachkriegszeit gewürdigt. Als Generalsekretär der CDU sei er ein scharfzüngiger polarisierender Politiker gewesen, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. Hingegen habe er als Schlichter im Alter von 80 Jahren die Polarisierung hinter sich gelassen und in der Auseinandersetzung um das Bahnprojekt Stuttgart 21 erreicht, dass sich die Konfliktparteien an den Fakten orientierten.

Schlichtung furios und souverän geleitet

Die Schlichtung habe er furios und souverän geleitet und so erreicht, dass Tausende Menschen einer solchen Veranstaltung und deren TV-Übertragung folgten. „Das hat uns alle schwer beeindruckt. Ich denke mit großer Freude an diese Zeit zurück“, sagte der Grüne, der das Milliardenprojekt Stuttgart 21 kritisch sieht. Er habe Geißlers stilbildenden Ansatz mit seiner Politik des Gehörtwerdens aufgegriffen. „Wir sind sehr traurig, dass er uns jetzt verlassen hat.“

Der frühere Bundesminister starb im Alter von 87 Jahren, wie sein Sohn Dominik der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Zuerst hatte die „Süddeutsche Zeitung“ über Geißlers Tod berichtet.