Am Freitag geht es gegen Wolfs ehemaligen Arbeitgeber. Foto: dpa

Hannes Wolf war mehr als sieben Jahre Trainer beim BVB. Am Freitagabend geht es mit dem VfB zum ersten Mal gegen seinen alten Club. Die Vorfreude ist groß – auch weil der Kapitän wieder am Start ist.

Stuttgart - Beim Duell mit seinem Ex-Club Borussia Dortmund kann Hannes Wolf wieder auf seinen Kapitän zählen. Und das viel früher, als es nach den schweren Gesichtsverletzungen von Christian Gentner zu erwarten war. „Knochen heilen ganz gut. Natürlich ist da noch etwas Titan im Gesicht. Für die Schwere der Verletzung ist das dann aber schon überraschend“, sagte der Trainer des VfB Stuttgart am Mittwoch über das bevorstehende Comeback von Gentner. Der wird am Freitagabend (20.30 Uhr) – wie der zuletzt angeschlagene Holger Badstuber – im Kader stehen, sollte im Training nicht noch etwas passieren.

Die Routine beider Fußballer kann der VfB gegen den Tabellendritten der Bundesliga gut gebrauchen. „Das ist für uns ein wichtiges Spiel. Für Dortmund aber auch. Das Spiel hat eine riesen Bedeutung bekommen für den BVB“, sagte Wolf mit Blick auf die Schwächephase des Gegners vor der Länderspielpause. „Es ist ein Heimspiel. Es wird voll. Es wird laut. Das wird eine große Herausforderung und wir haben große Lust darauf, uns der zu stellen. Wir wissen, dass wir da an einem guten Tag was holen können.“

Wunschlösung mit Gentner und Ascacíbar möglich

Von einem Startelf-Comeback von Gentner war im Vorfeld der Partie zwar nicht die Rede, sonderlich überraschend wäre sein Einsatz von Beginn an aber nicht. Zu wichtig war der 32-Jährige vor seiner Verletzung für die vielen jungen Mitspieler beim Aufsteiger. „Er bewegt sich gut und hat keine Angst. Ich bin froh, dass er wieder dabei ist“, sagte Wolf.

Seit Gentners Verletzung Mitte September, als ihn der Wolfsburger Torwart Koen Casteels mit dem Knie voll am Kopf erwischte und er sich mehrere Knochen brach, musste Wolf im zentralen defensiven Mittelfeld immer wieder umstellen. Gegen den BVB könnte die vermeintliche Wunschlösung mit Gentner und Santiago Ascacíbar nun wieder funktionieren. Der Argentinier ist nach seiner Sperre beim 1:3 gegen den Hamburger SV ebenfalls einsatzbereit.

Burnic gesperrt, Mangala auf der Bank

Von den drei ehemaligen Dortmundern im Kader der Schwaben hat Angreifer Daniel Ginczek deswegen die besten Karten auf einen Startelfeinsatz. „Er hat zuletzt drei Tore geschossen und ist stabil“, lobte Wolf.

Dzenis Burnic ist gesperrt, Orel Mangala wohl zunächst Ersatz. Beide waren Teil der erfolgreichen Dortmunder A-Jugend, die mit Wolf als Trainer vor zwei Jahren die deutsche Meisterschaft holte. „Beide sind schon gut genug, um Bundesliga zu spielen. Aber beide haben auch noch einen Weg vor sich, um sich da zu etablieren“, urteilte Wolf.

Stadion ist ausverkauft

In der mit knapp 59.000 Zuschauern ausverkauften Mercedes-Benz Arena will der VfB auch gegen das zweitstärkste Auswärtsteam der Liga seine Heimserie ausbauen: 2017 sind die Schwaben vor eigenem Publikum noch ungeschlagen. Auswärts dagegen gab es noch keinen einzigen Punkt – auch für BVB-Trainer Peter Bosz ein Rätsel. „Sie haben eine sehr junge Mannschaft, es kann sein, dass ihnen die Unterstützung der Fans hilft. Aber warum das so ist, weiß ich nicht“, sagte er zur Diskrepanz der VfB-Auftritte auswärts und zu Hause.