Der Vorsitzende Alfred Motzer wurde zum Rücktritt und zur Annahme des Postens des Ehrenvorsitzenden aufgefordert. Foto: Chris Lederer

Der Unmut über die Situation im Verein reicht bei einigen soweit, dass sie ihre Ämter niedergelegt haben. Ein Vorstandsmitglied, Beisitzer und der Revisor sind von ihren Posten zurückgetreten.

Stuttgart-Stammhim - Die Mitgliederversammlung des Heimatvereins vor einigen Wochen hatte es in sich. Die Wogen kochten teilweise so hoch, dass der Vorsitzende Alfred Motzer von einigen der Anwesenden zum Rücktritt und zur Annahme des Postens des Ehrenvorsitzenden aufgefordert wurde. „Es wurde der Vorschlag gemacht, dass es einen Wechsel gibt, weil ich als Vorsitzender des Vereins körperlich und geistig dazu nicht mehr in der Lage sei“, sagte Motzer auf Nachfrage der Nord-Rundschau. Das habe ihn „gekränkt“, gibt der 89-jährige Alt-Stadtrat unumwunden zu, und vor allem darum habe er an seinem Posten festgehalten. Nächstes Jahr feiert der Verein seinen 20. Geburtstag. „Dieses Jubiläum möchte ich als Vorsitzender erleben“, betont Motzer. Im Vorfeld der Versammlung habe er sich zwar nach möglichen Nachfolgern umgesehen, doch die Aussicht auf Kandidaten habe sich „zerschlagen“, wie er sagt. Der Vorsitzende werde auf drei Jahre gewählt, und turnusgemäß seien 2013 keine Wahlen vorgesehen.

Der Unmut über die Situation im Verein reicht bei einigen soweit, dass sie ihre Ämter niedergelegt haben. Zurückgetreten sind Dieter Steinmann als dritter Vorsitzender, Gustav Trauth als Revisor sowie Traude Sevin, Helene Aigner, Ingrid und Gerd Frohard als Beisitzer. Durch die Bank heben sie die bisher geleistete Arbeit von Alfred Motzer für den Verein hervor und würdigen sein jahrelanges Engagement. Allerdings sei es nun an der Zeit, den Verein für die Zukunft neu aufzustellen – einvernehmlich und unter Einbeziehung von Alfred Motzer. „Es ging nie darum, eine Lösung ohne Alfred Motzer zu finden, kein Mensch möchte einen Heimatverein ohne Alfred Motzer, aber er müsste anderen die Verantwortung übergeben, und dafür war er leider noch nicht bereit“, sagt einer der Beteiligten.