Im Streit um das G36 haben sich Heckler & Koch und das Verteidigungsministerium erstmals an einen Tisch gesetzt Foto: dpa

Exklusiv - Es kommt Bewegung in den Streit um das Sturmgewehr G36 von Heckler & Koch. Erstmals sitzen die Beteiligten an einem Tisch: „Wir begrüßen es sehr, dass nun endlich miteinander gesprochen wird.“

Stuttgart/Oberndorf – Nach Informationen der „Stuttgarter Nachrichten“ gibt es in der Auseinandersetzung zwischen dem Rüstungsunternehmen Heckler & Koch und dem Verteidigungsministerium eine überraschende Wende. Wie das Unternehmen den StN bestätigte, hat sich Geschäftsführer Andreas Heeschen am Donnerstag zum ersten Mal seit Beginn des Streits mit Mitgliedern des Verteidigungsausschusses an einen Tisch gesetzt. „Wir begrüßen es sehr, dass nun endlich miteinander gesprochen wird“, heißt es im Unternehmen. Bisher sei die Auseinandersetzung lediglich in der Öffentlichkeit ausgetragen worden – ansonsten herrschte Funkstille zwischen den Beteiligten. Das Gutachten, das dem Sturmgewehr G36 unter Extrembedingungen ein Mangel an Treffsicherheit attestiert, liege dem Unternehmen allerdings immer noch nicht vor.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte am Mittwoch die Ausmusterung des G36 aus der Bundeswehr angekündigt. Noch offen ist, ob für das Verteidigungsministerium eine modifizierte Variante des G36 oder ein anderes Produkt aus dem Hause Heckler & Koch infrage kommen könnte. Das Unternehmen beschäftigt am Standort Oberndorf 690 Mitarbeiter.