Hebammen sind am Dienstag in Stuttgart auf die Straße gegangen, um für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Foto: dpa

Rund 50 Hebammen haben sich am Dienstag vor dem Stuttgarter Rathaus versammelt, um für bessere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren. Die Kreisvorsitzende der Hebammen in Stuttgart sieht die Geburtshilfe als massiv gefährdet an.

Stuttgart - Hebammen haben am Dienstag in Stuttgart für bessere Arbeitsbedingungen demonstriert. „Wir wollen auf die katastrophale Situation in der Hebammenversorgung hinweisen“, sagte Veronika Mürbeth-Jankowski, Kreisvorsitzende der Hebammen in Stuttgart. Sie sehe die Geburtshilfe als massiv gefährdet an. Die Hebammen organisierten Flashmobs, bei denen die Frauen auch fingierte Schwangerschaftsbäuche zeigten.

Eine Hebamme stürmte mit Trillerpfeife im Mund auf die Stufen vors Stuttgarter Rathaus. Auf einem Schild in ihrer Hand stand „Zur Geburt, bitte hinten anstellen.“ Rund 50 Hebammen versammelten sich dort. Einige mimten mit lautem Stöhnen Geburtsschmerzen und hielten sich den fingierten Schwangerschaftsbauch. Sie hatten sich Luftballons, Kissen oder Plastikpuppen unter ihre Kleidung gesteckt. Der Hebammenverband Baden-Württemberg ist unterteilt in 33 Kreisverbände und vertritt rund 3000 Geburtshelferinnen.

„Angestellte und freiberufliche Geburtshelfer können ihre Arbeit kaum noch leisten“ sagte Tina Rosner, Hebammenschülerin in Stuttgart. Der Personalmangel nehme stetig zu, zudem stiegen die Haftpflichtprämien für freiberufliche Hebammen. Dadurch könnten viele Frauen nicht ausreichend betreut werden. Auch in anderen Städten waren Aktionen geplant. In Freiburg hatten rund 40 Hebammen am Montag am Wiehrebahnhof Transparente angebracht.