Nicht bei allen alten Haushaltsgeräten lohnt sich der Austausch. Mit ein paar Tricks lässt sich auch ohne Neukauf Strom sparen. Klicken Sie sich durch die Bildergalerie. Foto: Siemens/dpa/gms

Nachdem seit der vergangenen Woche mal wieder eine Abwrackprämie für alte Haushaltsgeräte diskutiert wird, fragt sich so mancher Verbraucher: Rechnet es sich auch für mich, ein sparsameres Neugerät zu kaufen? Eine kleine Entscheidungshilfe.

Nachdem seit der vergangenen Woche mal wieder eine Abwrackprämie für alte Haushaltsgeräte diskutiert wird, fragt sich so mancher Verbraucher: Rechnet es sich auch für mich, ein sparsameres Neugerät zu kaufen? Eine kleine Entscheidungshilfe.

Warum kommt man überhaupt auf die Idee, noch funktionierende Haushaltsgeräte zu ersetzen?
Bis zur Einführung der so genannten Energieeffizienzklassen in den 90er Jahren war der Stromverbrauch von Haushaltsgeräten nicht das entscheidende Kaufkriterium. „Seit Verbraucher mit der Buchstabenkennzeichnung von A+++ bis G erkennen können, wie sparsam ein Gerät ist, haben die Hersteller an einer leistungsfähigeren Technik gearbeitet“, sagt Dietlinde Quack, die am Ökoinstitut in Freiburg im Bereich nachhaltiger Konsum forscht. Haushaltsgeräte verbrauchen inzwischen deutlich weniger Strom als früher, was auch die Erweiterung der  sparsamsten Klasse A in A+, A++ und A+++ belegt. Da die Geräte einer Klasse trotzdem noch unterschiedlich sparsam sind, sollte man beim Kauf zusätzlich auf den Jahresverbrach achten.

Ist ein Austausch generell für alle alten Haushaltsgeräte sinnvoll?
„Bei Kühl- und Gefriergeräten bietet sich ein Austausch von sieben bis zehn Jahre alten Geräten fast immer an, weil sie echte Stromfresser sind“, sagt Dietlinde Quack. Jeder zweite Kühlschrank in Deutschland ist älter als zehn Jahre, so eine Schätzung des Umweltverband BUND.

Ebenfalls einen hohen Stromverbrauch haben der Deutschen Energie-Agentur (Dena) zufolge Fernseher, die älter als zehn Jahre sind. „Bei den Stromkosten lassen sich hier je nach Geräteklasse bis zu 70 Prozent sparen. Das Neugerät macht sich da sehr schnell bezahlt“, sagt Richard Agerer von der Dena.

Bei Wasch- und Spülmaschinen haben die Vergleichsrechnungen am Ökoinstitut ergeben, dass auch die älteren Geräte bereits sehr effizient arbeiten. „Hier ist es eher der Verbraucher, der die Geräte durch volles Beladen und niedrigere Waschtemperaturen noch sparsamer nutzen müsste“, sagt Quack. Allerdings hat das Ökoinstitut noch keine Vergleiche mit den ganz effizienten Geräten aus den neuen Klasse A++ und A+++ gemacht. Entsprechende Beispielrechnungen von der Initiative Energieeffizienz und dem Forum Waschen zeigen, dass diese neuen Modelle noch einmal um einiges sparsamer geworden sind – was auch hier für einen Austausch von Geräten spricht, die älter als zehn Jahre sind (siehe Beispiele auf dieser Seite).

Grundsätzlich kommt es immer darauf an, wie sparsam das alte Gerät arbeitet und was für ein Ersatz gekauft wird. Um das zu vergleichen, gibt es im Internet verschiedene Rechner.

Auch bei der Herstellung von Geräten wird Energie verbraucht. Wird das in den Rechnungen berücksichtigt?
Das Freiburger Ökoinstitut bezieht den Energieverbrauch von Produktion, Auslieferung und Entsorgung in die Empfehlungen mit ein. „Grob lässt sich sagen, dass 10 Prozent der Energie bei der Herstellung einfließen und 90 Prozent später bei der Nutzung“, sagt Quack. Aus Stromspargründen lohne sich der Austausch also meist trotzdem noch. Bis die Kosten der Neu-Anschaffung sich durch gesunkene Stromkosten für den Verbraucher rechnen, dauert es allerdings bis zu zehn Jahren.

Tipps bekommen Sie in unserer Bildergalerie.