Anstelle der Häuser Große Falterstraße 8 und 10 wird künftig das Haus der Kirche stehen. Anfang 2018 soll es fertig sein. Foto: Eveline Blohmer

Degerloch bekommt ein Haus der Kirche. Der Baubeginn für das 4,1 Millionen teure Projekt am Agnes-Kneher-Platz steht kurz bevor. Am 19. Juli sollen die Lokalpolitiker mehr über die Einzelheiten erfahren.

Degerloch - Die Toilettensituation ist noch ungeklärt. Aber Pfarrer Albrecht Conrad hofft, dass eventuell die im Bezirksrathaus genutzt werden können. Und wenn er dann noch genügend Helfer findet, die den Michaelssaal ausräumen, steht dessen Abriss nichts mehr im Wege. Denn die Baugenehmigung für das Haus der Kirche ist erteilt, und die beiden Häuser am Agnes-Kneher-Platz, die ihm weichen sollen, hat die evangelische Kirche von der Stadt abgekauft und darf sie abreißen. Wenn alles nach Plan läuft, geht es damit noch im August los.

4,1 Millionen Euro kostet das Projekt

„Wir sind dabei, alles zu erledigen“, sagt der Vorsitzende des Immobilienausschusses der evangelischen Gesamtkirchengemeinde Degerloch, Peter Necker. Einiges für das alles in allem auf 4,1 Millionen veranschlagte Bauprojekt ist aber auch schon erledigt: „Die Pläne wurden detailliert ausgearbeitet und die Auflagen der Baugenehmigung eingearbeitet“, sagt Necker über den Entwurf des Architekturbüros Auer & Weber, das im Sommer 2014 den Wettbewerb um das neue Haus der Kirche gewonnen hatte.

Nicht mit eingearbeitet wurde ein öffentliches Café, das sich einige Bezirksbeiräte gewünscht hatten. „Wir haben eine ganz klare Entscheidung getroffen gegen ein Café“, sagt Necker, denn das sei nicht Aufgabe der Kirche. Stattdessen werde es einen Raum der Begegnung geben. Die Planungen, was genau dort ablaufen wird, sind laut Necker aber Aufgabe der nächsten eineinhalb Jahre: „Es werden verschiedene Dinge durchgedacht. Denkbar wäre zum Beispiel ein Mittagstisch. Solche Dinge sind problemlos möglich“, sagt Necker und verweist auf die Aufteilung im Haus.

Oben ist „ein gewisser Puffer“ eingeplant

Im Untergeschoss werden die Toiletten und ein Lagerraum sein, im Erdgeschoss ein großer und ein kleiner Saal, außerdem besagter Begegnungsraum, eine Küche und eine Behindertentoilette. Im ersten Stock werden die Büroräume der Kirchenpflege, des Waldheims und das Gemeindebüro untergebracht. Unter den Dachschrägen im zweiten Stock soll die Kreisdiakonie, die derzeit noch an der Löwenstraße ist, Platz finden. Zudem ist oben „ein gewisser Puffer“ geplant, so Necker, also ein Raum, der für Sitzungen und ähnliches genutzt werden kann. Ob sich dort auch Vereine einmieten oder Hochzeiten gefeiert werden können, müsse noch entschieden werden, „aber ganz abgeneigt sind wir nicht“.

Wie das Haus der Kirche aussehen wird, will die evangelische Kirchengemeinde am Dienstag, 19. Juli, in der Sitzung des Degerlocher Bezirksrats im Bezirksrathaus vorstellen. Sie beginnt um 18 Uhr. Bei der Gelegenheit kann dann sicherlich auch die Frage nach dem stillen Örtchen für Kirchenbesucher vor Ort geklärt werden.