Der Hurrikan „Harvey“ wütet noch immer im US-Bundesstaat Texas. Foto: AP

Hurrikan „Harvey“ hat in der US-Großstadt Houston bereits Verwüstung und Überflutungen hinterlassen. Der Sturm könnte nochmals an Kraft dazugewinnen.

Corpus Christi - Der Gouverneur von Texas hat angekündigt, weitere 1000 Soldaten der US-Nationalgarde in die von Hurrikan „Harvey“ getroffene Stadt Houston zu entsenden. Diese sollten am Montag dort eintreffen, wie Greg Abbott auf Twitter mitteilte. Texas habe 3000 Mitglieder der National- und Staatsgarde im Einsatz. Nach Angaben des US-Hurrikan-Zentrums gab es keine Aussicht darauf, dass sich „Harvey“ schnell abschwächen könnte.

Der Bürgermeister von Houston hatte zuvor seine Entscheidung verteidigt, die US-Stadt wegen „Harvey“ nicht evakuiert zu haben. Man habe nicht wissen können, in welche Richtung sich der Sturm bewege, so Sylvester Turner am späten Sonntagabend (Ortszeit), deshalb sei es für die rund 2,3 Millionen Bewohner der Stadt am besten gewesen, in ihren Häusern zu bleiben.

Er erinnerte zudem an dem Fall von Hurrikan „Rita“, bei welchem 2005 Dutzende Menschen ums Leben kamen, unter anderem weil Ausfallstraßen aus Houston mit Autos verstopft waren. „Die Entscheidung, die wir getroffen haben, war klug“, so Turner. Kritiker, darunter auch der Gouverneur von Texas, hatten Turner vorgeworfen, eine Fehlentscheidung getroffen zu haben.

In Houston wurde die Evakuierung eines Krankenhauses vorbereitet

Das US-Hurrikan-Zentrum konnte indes nicht von einer Entspannung der Wetterlage berichten. Es sei unwahrscheinlich, dass sich „Harvey“ in den kommenden 24 Stunden abschwäche, teilte das Zentrum mit. Stattdessen sei es sogar möglich, dass der Sturm am Dienstag an Stärke hinzugewinne, wenn sich sein Zentrum von der Küste entferne.

Die US-Stadt Dallas beschloss, für Betroffene des Hurrikans das Kongresszentrum als Notunterkunft zu öffnen. Der Staat Texas habe offiziell angefragt, das Kay Bailey Hutchinson Convention Center ab Dienstagmorgen für rund 5000 Menschen zu öffnen, teilte der Leiter des Katastrophen-Zentrums von Dallas, Rocky Vaz, mit.

In Houston wurde die Evakuierung eines Krankenhauses vorbereitet. Das Untergeschoss der Klinik war überflutet worden, die Stromversorgung des Krankenhauses sei davon jedoch nicht betroffen, erklärte der Sprecher des Krankenhauses, Bryan McLeod. Jedoch sei die Küche der Klinik geschlossen worden, weshalb es nur noch einen beschränkten Vorrat an Essen für die Patienten gäbe. Nach Angaben Turners erhielt die Polizei und die Feuerwehr der Stadt bis Sonntagnachmittag fast 6000 Anrufe, mehr als 1000 Menschen seien gerettet worden. Viele von ihnen hatten sich auf die Dächer ihrer Häuser geflüchtet.