Lange Schlangen bei der Abfertigung am Stuttgarter Flughafen Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Zehntausend Passagiere – mehr als gewöhnlich – bringen am Freitag vor Pfingsten traditionell das Flughafenpersonal auf Trab. Bereits morgens um fünf Uhr gibt es lange Schlangen vor der Sicherheitskontrolle.

Stuttgart - Flughafen Stuttgart, Freitagmorgen, 5:15 Uhr, Terminal 3: An der Sicherheitskontrolle herrscht Hochbetrieb. Die Schlange vor der Abfertigung zieht sich durch die ganze Halle bis zu den Drehtüren am Eingang. Trotzdem hält sich die Hektik in Grenzen. Die Reisenden sind wohl zu müde, um sich aus der Ruhe bringen zu lassen.

Zwei Frauen Mitte Vierzig beobachten das frühe Treiben amüsiert. Sie strahlen. Die Vorfreude auf den Urlaub steht ihnen ins Gesicht geschrieben. „Wir fliegen für eine Woche nach Ibiza“, sagt eine der beiden, „ich hatte jetzt schon seit über zwei Jahren keinen Urlaub mehr, es wird höchste Zeit.“

Am Strand liegen, entspannen, das erlauben sich in den Pfingstferien viele. Dennoch läuft der Ansturm auf den Flughafen in geordneten Bahnen. „Die S-Bahn war nur etwas voller als normal. Nach dem Streik läuft wohl noch nicht alles ganz nach Plan“, erklären die Ibiza-Reisenden.

Im Terminal nebenan irren drei Männer etwas orientierungslos umher. „Wo gibt’s denn hier was zum Trinken?“ fragt einer und meint ein Bier. Es ist nicht das erste an diesem Tag. Aber Dienst ist Dienst – und Urlaub ist Schnaps, Pardon ein Bier. Die drei Männer aus Heidenheim fliegen nach Norden, um ihren Club im Spiel gegen den Hamburger SV zu unterstützen. „Einmal Schalke, immer Schalke“, grölt einer und quengelt anschließend. Denn auf das zweite Bier muss der Herr noch warten. Zu dieser Stunde haben die Gaststätten noch geschlossen.

Angesichts der Menschenmassen ist Sabine Fischer vom Terminal-Management zufrieden. Sie weiß: Alles hängt an so einem Tag von der Disziplin der Passagiere ab. Ihre Erfahrung: „Das A und O ist, dass die Fluggäste rechtzeitig da sind.“

Auch Volkmar Krämer, Pressesprecher des Flughafens, ist entspannt: „Natürlich gibt es Warteschlangen an so einem Tag“, sagt er, „aber heute sind 50 Prozent mehr Passagiere am Flughafen als normalerweise.“ Vorsorglich habe man Einweiser eingesetzt, um den Gang durch die Instanzen zu beschleunigen. „Gerade für Gäste, die normalerweise wenig fliegen, ist das eine große Hilfe“, weiß Krämer.

Um 6.20 Uhr sieht es so aus, als trüge die Maßnahmen erste Früchte: Die Schlange an Terminal 3 hat sich fast aufgelöst. Doch das wird sich an diesem Tag noch ein paar Mal ändern – der geschäftigste Tag des Jahres hat schließlich gerade erst begonnen.