Für Gewerbetreibende soll es künftig einen regionalen Parkausweis geben Foto: Patricia Sigerist

Die Handwerkskammer Region Stuttgart steht hinter dem Vorhaben des Verbands Region Stuttgart, einen Parkausweis für Handwerker im gesamten Ballungsraum zu etablieren.

Stuttgart - Die Handwerkskammer Region Stuttgart steht hinter dem Vorhaben des Verbands Region Stuttgart, einen Parkausweis für Handwerker im gesamten Ballungsraum zu etablieren.

„Dies wäre eine immense Erleichterung für viele Handwerker, die ihre in den Landkreisen verteilten Kunden und Baustellen bedienen“, sagte Hauptgeschäftsführer Claus Munkwitz jüngst gegenüber Medien. Bei der Suche nach Parkplätzen würde Tag für Tag eine Vielzahl von Arbeitsstunden unproduktiv vertan.

Der Wirtschaftsausschuss der Regionalversammlung hat Anfang des Jahres die regionale Wirtschaftsförderung (WRS) beauftragt, eine einheitliche Lösung für den Ballungsraum zu erarbeiten. Bisher regelt jede Kommune einzeln, ob sie örtlichen Betrieben und jenen von außerhalb gegen eine Gebühr ermöglicht, nahe an einer Baustelle zu parken. Manchmal dürfen Handwerker oder soziale Dienste ihre Fahrzeuge auf öffentlichen Parkflächen abstellen, ohne die Parkuhr zu füttern, manchmal dürfen sie sogar in der örtlichen Fußgängerzone stehen. Immer aber müssen die Betriebe die Ausweise bei der jeweiligen Kommunen beantragen, oft auch nur für ein bestimmtes Auto. Das will insbesondere die Fraktion der Freien Wähler ändern, die den regionalen Parkausweis beantragt hat.

Dass das Unterfangen nicht so einfach und vor allem nicht so schnell zu machen ist, zeigt die Antwort des WRS-Sprechers Helmuth Haag auf die Frage, wie weit die Umsetzung gediehen ist. „Das Thema ist in der Bearbeitung“, sagt Haag, „wir verhandeln mit verschiedenen Kommunen.“ Mehr könne man zurzeit nicht sagen. WRS-Geschäftsführer Walter Rogg hatte schon bei der Präsentation des Themas Mitte Februar deutlich gemacht, dass noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten sei.

Auf eine Umfrage der Wirtschaftsförderung bei den 179 Städten und Gemeinden in der Region hatten 127 geantwortet: 30 verfügten über Ausnahmegenehmigungen für Handwerker, 66 votierten für eine regionale Lösung, allerdings waren auch 52 gegen einen solchen Eingriff in ihre Verantwortung. Rogg zeigte sich jedoch zuversichtlich, die Skeptiker überzeugen zu können, wenn er ein fertiges Konzept in der Hand hält. Der Ausweis könnte – vorläufig betrachtet – für ein Jahr gültig sein, an Parkuhren, Parkscheinbereichen und solchen für Anwohnerparken zum Einsatz kommen und für mehrere Fahrzeuge flexibel gelten. Der Preis könnte zwischen 200 und 250 Euro für Gewerbetreibende und 120 bis 150 Euro für soziale Dienste liegen. Die lokalen Ausweise soll es weiterhin geben.

Der Chef-Wirtschaftsförderer nannte auch das Problem, dass die Landeshauptstadt mit einem Verlust von bis zu 340 000 Euro rechnen darf. In Stuttgart werden jährlich rund 1400 Parkausweise für Gewerbetreibende von außerhalb ausgestellt. Diese könnten künftig wegfallen, wenn die Ausweise überall beantragt werden können. In der Landeshauptstadt gab es am Montag keine Auskunft zur Zukunft des Ausweises für alle Handwerker in der Region.