Triumph mit dem TVOe: Der Handballer Stephan Veith Foto: Patricia Sigerist

Den Handballern des TV Oeffingen gelingt der langersehnte Sprung von der Bezirksliga in die Landesliga. Im entscheidenden Spiel bezwingt das Team die HSG Sulzbach-Murrhardt.

Oeffingen - Maximilian Keller kennt sich aus mit hitzigen Partien. „So viele Wischeinsätze habe ich aber noch nie gehabt“, sagte der Sohn von Christoph Keller, dem mitspielenden Handball-Abteilungsleiter des TV Oeffingen. 14-mal musste der Bub im entscheidenden Spiel der Aufstiegsrunde der Bezirksliga-Zweiten am Donnerstag in der Oeffinger Sporthalle mit dem Wischer aufs Feld rennen. Dann stand fest, dass der TVOe nach fünf vergeblichen Anläufen in diesem Jahrtausend den Aufstieg in die Landesliga geschafft hat.

Christoph Keller hat die Aufstiegsversuche allesamt mitgemacht. Und gelitten. Bis Donnerstag. „Auf diesen Moment habe ich 20 Jahre gewartet, endlich ist die Mission Aufstieg erfüllt. Es ist ein wunderbares Gefühl“, sagte er nach dem 34:25 (13:9) gegen die HSG Sulzbach-Murrhardt. Christoph Keller lobte die „phänomenale“ Stimmung – die er besonders intensiv genießen konnte, weil er zweieinhalb Minuten vor dem Ende wegen der dritten Zeitstrafe die Rote Karte gesehen und die Schlussminuten vom Spielfeldrand aus hatte verfolgen müssen. Ob der 36-Jährige, der vier Treffer zum nie gefährdeten Sieg beisteuerte, in der Landesliga weiter für den TVOe am Ball sein wird, ließ er jedoch offen: „Ich muss das alles erst einmal sacken lassen, und dann werde ich mir Gedanken machen.“

Nach der Schlusssirene brechen die Dämme

Stefan Straub war bei dem Galaauftritt an Fronleichnam vor mehr als 500 Zuschauern mit sechs Toren der erfolgreichste Oeffinger Werfer. „Wir haben ein enges Spiel erwartet, dass wir so einen Vorsprung herausgeholt haben, ist klasse“, sagte er. Nach der Schlusssirene brauchen alle Dämme – auf dem Spielfeld und der Tribüne. Auch von dem Trainer Manuel Mühlpointner fiel die Anspannung ab. Er strahlte über das ganze Gesicht und verteilte Lob: „Das Team hat an sich geglaubt. Wir haben uns eingeimpft, dass wir unser Spiel durchziehen – und das haben wir. Jeder hat seinen Teil zum Sieg und Aufstieg beigetragen.“

Während die Fans Fahnen schwenkten und die Mitspieler ausgelassen tanzten, saß Tim Baumgart ganz still auf der Bank. „Ich bin so dankbar, dass ich dabei sein durfte. Das, was hier passiert, ist unglaublich“, sagte der 33-Jährige, der vergangenes Jahr als Trainer des TSV Schmiden den Aufstieg von der Württemberg-Liga in die Baden-Württemberg-Oberliga geschafft hatte. Nach dem Aus in Schmiden kehrte der Oeffinger zum TVOe zurück und feierte jetzt als Abwehrstütze wieder einen Sprung nach oben: „Für mich ist das der perfekte Abschluss meiner Laufbahn als Spieler.“

Der Torhüter glänzt mit Paraden

Den perfekten Saisonabschluss bescherten die Oeffinger sich vor allem dank einer starken Defensivleistung, in deren Mittelpunkt der Torhüter Marco Schreiner stand. Mit glänzenden Paraden raubte er den Gästen die Nerven – und sorgte dafür, dass sein Team während der gesamten Partie nie wirklich in Schwierigkeiten kam. Obwohl der TVOe das Hinspiel mit 25:26 verloren hatte, und obwohl die Hausherren im Rückspiel einige Chancen ausließen.

Die Gäste rannten von Anfang an der Oeffinger Führung hinterher. Die betrug bereits nach 20 Minuten vier Tore und wurde in der Folgezeit – unter anderem dank fünf Treffern von Florian Probst und vier von Sören Winkler sowie Yannick Herleth– weiter ausgebaut. Bis am Ende der Jubel über den Aufstieg ausbrach, auf den die Oeffinger so lange gewartet hatten. TV Oeffingen: Schreiner, Hoffmann – Straub (6), Probst (5), Winkler (4), Herleth (4/1), Keller (4/2), Veith (3), Nico Baumgart (2), Drung (2), Raich (2), Jan Stolper (1), Marius Stolper (1/1), Tim Baumgart.