Der Mann mit der großen Spannweite: Sebastian Arnold steht im Kader des Erstligisten TVB Stuttgart. Foto: Pressefoto Baumann

Das Torwarttalent Sebastian Arnold aus Sonnenberg hat bei dem Erstligisten TVB Stuttgart angeheuert. Der junge Mann hat hohe Ziele.

Degerloch/Sonnenberg - Sebastian Arnold hat den nächsten Schritt auf der Karriereleiter gemacht. Das 19-jährige Torwarttalent aus Sonnenberg hat in seiner ersten offiziellen Aktiven-Saison beim Handball-Erstliga-Aufsteiger TVB Stuttgart angeheuert. „Ich bin total glücklich“, sagt Arnold, der beim tus Stuttgart als Siebenjähriger mit dem Handballspielen begonnen hatte und als C-Jugendlicher im Jahr 2010 zum TSV Neuhausen/Filder wechselte.

Bei dem Baden-Württemberg-Oberligisten wird der Schüler der Johann-Friedrich-von-Cotta-Schule („Mathe kann ich ganz gut“) auch weiterhin regelmäßig zwischen den Pfosten stehen und während der Runde viermal in der Woche trainieren. Bei dem Bundesligisten aus dem Waiblinger Vorort Bittenfeld, der aufgrund seines Aufstiegs ins Oberhaus und den häufigen Partien in der Scharrena und Prosche-Arena unter dem neuem Namen TVB Stuttgart firmiert, wird er zusätzlich an zwei Vormittagen mittrainieren.

Er hofft nicht auf eine Verletzung der anderen

Dass er auch bei einem Pflichtspiel in Liga eins zum Einsatz kommen wird, ist allerdings eher unwahrscheinlich. Es sei denn, einer seiner Konkurrenten verletzt sich schwer, „was ich natürlich nicht hoffe“. Der türkische Nationaltorhüter Yunus Özmusul, der Erfahrungen aus der Champions League mitbringt, und der Kroate Dragan Jerkovic sind beim neuen Trainer Thomas König gesetzt. „Insgeheim hofft man natürlich trotzdem, dass man mal ins Aufgebot rutscht“, sagt der Teenager, der am liebsten Mamas Tafelspitz oder Semmelknödel mit Rotkraut isst. Ansonsten aber sei sein primäres Ziel, sich persönlich weiterzuentwickeln und sich von den beiden erfahrenen Keepern einiges abzuschauen.

Dass es überhaupt zu dem Engagement beim Aufsteiger gekommen ist, hat Arnold auch ein bisschen Jörg Ebermann zu verdanken. Unter ihm hat der talentierte Torwart in der vergangenen Saison mit den A-Junioren des TSV Neuhausen/Filder in der Jugend-Bundesliga gespielt. In der neuen Saison wird Ebermann nun die Bittenfelder A-Junioren trainieren. „Die Verantwortlichen hatten mich aber wohl schon ein bisschen im Auge gehabt, haben dann mit Jörg gesprochen und dann hat mich der Sportliche Leiter Günter Schweikardt angerufen und ins Probetraining eingeladen“, sagt der Umworbene, der schon in seinem ersten Jahr als A-Jugendlicher bei den Neuhausener Aktiven vereinzelt Einsätze bekommen hat. In der vergangenen Runde stand der einstige B-Junioren-Nationaltorhüter (acht Länderspiele), der vor zwölf Monaten auch schon vom Bundesligisten VfL Gummersbach umworben war, dann regelmäßig beim Drittligisten im Tor – zusätzlich zu seinen Einsätzen bei den A-Junioren. Den Abstieg konnte aber auch er nicht verhindern.

Seine Stärken hat Sebastian Arnold, der 1,94 Meter groß ist und eine entsprechende Spannweite hat, vor allem bei Würfen aus dem Rückraum. Obendrein ist er sehr ehrgeizig. Jetzt, da ihm das Tor zur Bundesliga geöffnet wurde, „will ich alles dafür tun, um tatsächlich den Sprung dorthin zu schaffen. Ich will mal in der Bundesliga im Tor stehen“. Dass es ein langer und steiniger Wege werden könnte, weiß der 19-Jährige, der 2016 sein Abitur bauen will und dessen großes Vorbild der Weltklasse-Keeper Thierry Omeyer ist. Über den inzwischen vierfachen Weltmeister und zweifachen Olympiasieger aus Frankreich hat er mal ein Referat gehalten. „Irgendwie ähneln wir uns ein bisschen. Er kam auch jung zu den Aktiven und hat schnell Fuß gefasst.“

Als seinen größten Erfolg neben der Nominierung in die Jugendnationalmannschaft nennt Arnold, der immer mit zwei Schweißbändern und einem Thermo-Shirt unter dem Trikot aufläuft, den Gewinn der Deutschen Meisterschaft mit der Auswahl des Handballverbands Württemberg 2013. Im Frühjahr nächsten Jahres will er auf jeden Fall einen weiteren Erfolg seiner Liste hinzufügen: den sofortigen Wiederaufstieg mit Neuhausen in die Dritte Liga. „Das haben wir uns zum Ziel gesetzt.“ Mit den Bittenfeldern soll es derweil erst einmal der Klassenverbleib sein.