Comeback im Nationaltrikot: Göppingens Kreisläufer Manuel Späth. Foto: Baumann

Manuel Späth spielt erstmals seit 2011 wieder für die Handball-Nationalmannschaft. Der Kreisläufer von Frisch Auf Göppingen will sich für die WM 2015 in Katar empfehlen. Auch Spielmacher Martin Strobel vom HBW Balingen-Weilstetten ist für Deutschland am Ball.

Stuttgart - Manuel Späth (Frisch Auf Göppingen) und Martin Strobel (HBW Balingen-Weilstetten) waren zuletzt nicht mehr im Aufgebot der Handball-Nationalmannschaft. Für die Qualifikationsspiele zur EM 2016 an diesem Mittwoch (20.15 Uhr/Sport 1) in Gummersbach gegen Finnland und am Sonntag (18 Uhr/www.laola1.tv) in Wien gegen Österreich sind beide nominiert. Sie wollen ihre Chance nutzen, sich für die WM im kommenden Januar in Katar zu empfehlen.

Manuel Späth: Abgehakt hatte der Kreisläufer das Thema Nationalteam nicht. Aber überrascht zeigte sich der Göppinger über seine Nominierung schon. In der Ära Martin Heuberger hatte er kein einziges Länderspiel bestritten. Seine 26 Einsätze mit dem Adler auf der Brust absolvierte der Zwei-Meter-Riese unter Heiner Brand. Das letzte 2011. Jetzt holte ihn der neue Bundestrainer Dagur Sigurdsson zurück. „Ich freue mich riesig, wieder dabei zu sein. Ich will mich zeigen, meine Chance nutzen und mich empfehlen“, sagt der gebürtige Ruiter. Für den Flensburger Jacob Heinl (Gehirnerschütterung) rückte er in den Kader. Späths Vorteil: Er bringt mit 29 Jahren viel Erfahrung mit und steht auch in der Deckung seinen Mann.

Sein enormer Kampfeswille zeichnet ihn aus. Vergangenes Jahr stellte er einen Rekord auf. Späth bestritt 250 Ligaspiele für Frisch Auf in Folge. Kein einziges Pflichtspiel hatte er verletzungs- oder krankheitsbedingt seit 2006 verpasst. Jahrelang war er in Göppingen der Alleinunterhalter am Kreis, rackerte 60 Minuten durch. Unter dem neuen Coach Magnus Andersson kommen auch Ewgeni Pewnow und Bojan Beljanski auf seiner Position regelmäßig zum Einsatz. Die Teilzeitarbeit bekommt ihm. „Wenn ich auf der Platte bin, kann ich richtig Gas geben“, sagt Späth. Sein Vertrag läuft am Saisonende aus. „Nach neun Jahren bei Frisch Auf mache mir über eine neue Herausforderung Gedanken“, sagt Späth. Das Ausland reizt. Gespräche mit Interessenten habe es schon gegeben. Doch auch ein Verbleib bei Frisch Auf sei nicht ausgeschlossen. Martin Strobel: 89 Länderspiele hat der Balinger bereits bestritten. „Mit der aktuellen Nominierung habe ich nicht gerechnet“, sagt der Spielmacher, der an Stelle des Göppingers Tim Kneule (Schulterprobleme) die Fäden ziehen soll. Jetzt will er mit guten Leistungen auf den WM-Zug für Katar aufspringen. „Martin hat in etwa den gleichen Handball-Intelligenz-Quotienten wie Markus Baur. Er kann ein Spiel lesen“, adelte Ikone Stefan Kretzschmar einst den Junioren-Europameister von 2006. Seit seiner Rückkehr aus Lemgo zum HBW 2013 hat der 28-Jährige seine Torgefährlichkeit verbessert. Das will er nun auch im Nationalteam zeigen.