Patrick Brunner (Mitte, rotes Trikot) bleibt mit dem SV Fellbach in der Württemberg-Liga, Christian Joos (links) beim Lokalrivalen TSV Schmiden. Foto: Patricia Sigerist

Der Aufsteiger SV Fellbach hat den Klassenverbleib in der fünfthöchsten Spielklasse schon vor den letzten beiden Spieltagen sicher. Der TSV Schmiden verlängert mit Christian Joos und verpflichtet Sebastian Stump sowie Christian Abelmann.

Fellbach - Fußball, das lässt der Handball-Trainer Martin Mößner vom SV Fellbach seine Akteure im Training eigentlich nicht so gerne spielen. Seit dieser Woche ist das aber anders. Denn seit Samstag ist dem Aufsteiger der Verbleib in der Württemberg-Liga nicht mehr zu nehmen: Der Tabellendrittletzte HSG Rietheim-Weilheim verlor beim TSV Altensteig mit 16:36, womit der SVF nicht mehr auf die (drei) Abstiegsplätze zurückfallen kann. Sein Vorsprung beträgt vor der vorletzten Saisonpartie am Sonntag (17 Uhr, Markweghalle) beim Tabellenletzten SG H2Ku Herrenberg nun fünf Punkte.

Deshalb dürfen es die Fellbacher nun ein bisschen lockerer angehen lassen. „Wir sind erst einmal wahnsinnig erleichtert, froh und stolz“, sagt Martin Mößner über den Klassenverbleib. „Das ist im Grunde so zu bewerten wie der Aufstieg – wenn nicht so gar höher.“ Es war vor der Saison fraglich, ob die SVF-Handballer um Patrick Brunner den direkten Wiederabstieg abwenden würden können mit ihrer jungen, mit Eigengewächsen gespickten Mannschaft. Doch im Laufe der Runde verbesserten sie sich nach und nach so stark, dass sie in der Rückrunde auch den Topteams Paroli bieten konnten, gegen die sie in der Hinrunde in der Regel chancenlos gewesen waren.

Damit haben die Fellbacher eine Entwicklung fortgesetzt, die in der Rückrunde der vergangenen Spielzeit begonnen hat. In der Landesliga steigerten sie sich seinerzeit dermaßen, dass sie in der zweiten Saisonphase noch den zweiten Platz erreichten. Damit zogen sie in die Aufstiegsspiele der Landesliga-Tabellenzweiten gegen die SG Leonberg/Eltingen ein – und setzten sich durch. Im Plan des Trainers Martin Mößner war der Sprung in die Württemberg-Liga eigentlich erst für diese Runde vorgesehen, doch die Fellbacher Frühchen überstanden den kräfte- und nervenzehrenden Kampf um den Klassenverbleib eine Spielklasse weiter oben dennoch. Zur Belohnung hat Martin Mößner im Training nun einen Gang zurückgeschaltet: „Es ging jetzt schon alles sehr lang mit den Aufstiegsspielen im vergangenen Jahr.“

TSV Schmiden schließt Personalplanungen ab

Während beim SV Fellbach nach dieser Runde lediglich Alexander Seibold (TV Plochingen) gehen und Kay Weber (TSB Horkheim II) kommen wird, steht der TSV Schmiden zum zweiten Mal nacheinander vor einem Umbruch. Marcel Lenz wird zum TSB Horkheim wechseln, Lucca Holder zum TSV Neuhausen/Erms, Thomas Fink zum TV Oppenweiler, Mark Leinhos zum TV Bittenfeld II, Alexander Gora zur SG Schorndorf und Aaron Blessing zum nächsten Gegner TSV Weinsberg, bei dem die Schmidener am Sonntag (17 Uhr, Weibertreuhalle) gastieren.

Zudem war lange Zeit die Zukunft zweier weiterer Akteure offen: Doch wie der Rückraumspieler Jakob Jungwirth hat auch der Kreisläufer Christian Joos mittlerweile für die nächste Saison zugesagt. „Allein schon von seiner Statur her bringt Christian unser Kreisspiel weiter und kann auch der Abwehr Stabilität geben“, sagt Thomas Krombacher, der beim TSV seit ein paar Wochen mit Michael Amort als Sportlicher Leiter fungiert, über den ein 1,99 Meter großen und 115 Kilogramm schweren Winterzugang. „Diesmal kann er ja auch die komplette Vorbereitung bei uns bestreiten und kommt nicht von null auf 100 in die Mannschaft.“

Die sechs Abgänge kompensieren die Schmidener mit fünf Zugängen von anderen Vereinen und einem Aufrücker aus den eigenen Reihen: Tobias Müller, Torgarant der zweiten Mannschaft und schon als Aushilfe für das erste Team am Ball, zählt künftig fest zum TSV-Kader für die Württemberg-Liga. Zudem haben sich Thomas Krombacher und Michael Amort nach Axel Steffens, Marc Krammer und Steffen Härtl (alle VfL Waiblingen) nun noch mit zwei weiteren Akteuren auf ein Engagement geeinigt. Christian Abelmann kommt ebenfalls vom Ligakonkurrenten VfL Waiblingen hinzu. „Er ist ein Abwehrspezialist, aber auch im Angriff einsetzbar“, sagt Thomas Krombacher über den 29-jährigen Rückraumspieler. Sebastian Stump wechselt vom Landesligisten SG Schorndorf zum TSV Schmiden. Der Linkshänder lief von 2007 bis 2009 für den SV Fellbach auf der rechten Außenbahn auf. „Er kann aber auch im rechten Rückraum spielen“, sagt Thomas Krombacher.

Sebastian Stump wird auf dem rechten Flügel mit Marius Roming konkurrieren, der jetzt zu einem Auslandsaufenthalt nach Spanien aufgebrochen ist und erst kurz vor dem Beginn der nächsten Runde zurückkehren wird. Ob sich Mirko Büchte zu ihnen gesellt, ist weiter offen, weil seine berufliche Situation noch nicht geklärt ist. „Wir sind soweit fertig mit der Personalplanung“, sagt Thomas Krombacher. „Nach dem zweiten Umbruch wird die Saisonvorbereitung extrem wichtig, um mannschaftliche Geschlossenheit herzustellen.“