Johannes Bitter bleibt dem TVB treu. Foto: dpa

Der TVB Stuttgart setzt auf Kontinuität: Der Handball-Bundesligist verlängert den Vertrag mit Torwart „Jogi“ Bitter um ein Jahr verlängert – und erhöht der Etat auf vier Millionen Euro.

Stuttgart - Die alte Saison ist erst eine Woche vorüber, doch die neue wirft ihre Schatten voraus. Zumindest beim Handball-Bundesligisten TVB Stuttgart, der weiter auf die Dienste des Torhüters Johannes Bitter bauen kann. Doch nicht nur in dieser Richtung weist der Verein Kontinuität auf.

Torwart

Johannes („Jogi“) Bitter hat sich Zeit gelassen – zumindest was seine Vertragsverlängerung angeht. Doch die wollte er eben erst verkünden, wenn der Klassenverbleib perfekt ist. Und der hing beim TVB Stuttgart eben am seidenen Faden – bis zum letzten Spieltag und zum 26:26 in Göppingen vor einer Woche. Jetzt wurde ein Knoten dran gemacht. „Ich war immer mit unserem Geschäftsführer Jürgen Schweikardt im Austausch“, sagte Bitter am Montag, „nach dem letzten Spiel habe ich mich recht schnell entschieden.“ Und den anderen Interessenten, von denen es etliche gegeben hat, abgesagt. Bitter wird also ein weiteres Jahr bei den Wild Boys bleiben. „Mindestens“, wie Schweikardt nebenbei erwähnte. Warum also nicht gleich länger? Vielleicht weil er bald 35 wird, eher aber, weil er betont: „Ich muss Spaß am Handball haben, und wenn man sich die Entscheidung Jahr für Jahr offenhalten kann, sollte man das machen.“

Zunächst einmal kann sich der Verein glücklich schätzen, weiter auf einen der stärksten Torhüter der Liga bauen zu können. „Das Gesamtpaket hier hat einfach gepasst“, sagt er. Dazu gehören seine persönlichen Freiheiten, mal unter der Woche die Kinder in Hamburg besuchen zu können, aber auch die Entwicklung der Mannschaft. „Die ist zusammengewachsen, das haben die letzten Spiele gezeigt“, betont Bitter, der seine Position nun auch durch die Rückennummer gefestigt sieht. Künftig trägt er die „1“, nachdem die bisher an Dragan Jerkovic vergeben war. Der verabschiedet sich aus der Bundesliga im stolzen Alter von 41 – so gesehen bleiben Bitter ja noch ein paar Jährchen.

Kader

Bitter bleibt nach dem Klassenverbleib, womit auch die Vertragsverlängerung von Michael Kraus Gültigkeit besitzt, so dass nach den Neuverpflichtungen von Kreisläufer Manuel Späth (aus Göppingen), Torwart Jonas Maier (Lemgo), Defensivspezialist Samuel Röthlisberger aus der Schweiz und Linksaußen Max Häfner (Schwäbisch Gmünd) sowie den beiden Eigengewächsen Florian Burmeister und Nick Lehmann (dritter Torhüter) „die Mischung stimmt“, wie Schweikardt sagt. Der Kader ist in der Breite auf jeden Fall besser aufgestellt, wobei eine Position noch offen ist: im rechten Rückraum. Mit Can Celebi laufen die Verhandlungen, Ausgang weiter offen. Schweikardt: „Er hat andere Angebote, auch aus seiner Heimat“ – der Türkei.

Neue Saison

Von nächster Saison an gibt es eine Premiere – und die heißt Sky. Erstmals überträgt der Pay-TV-Sender alle Spiele (zumindest in einem Livestream), womit Anspielzeiten von Donnerstag (19 Uhr) und Sonntag (12.30 Uhr) einhergehen. Trotz der Ungewissheit, wie die neuen Termine von den Fans angenommen werden, konnte der TVB-Etat von 3,5 Millionen auf vier Millionen Euro gesteigert werden.

Weiter werden sieben der 17 Heimspiele in der Porsche-Arena ausgetragen, wobei die neue Saison voraussichtlich mit einem Heimspiel (25. oder 27. August, wohl gegen Melsungen) beginnen wird. Bis dahin ist noch etwas Zeit, das erste Training ist schon am 10. Juli, und bereits an diesem Dienstag wird die erste Pokalrunde ausgelost. Handball hat also selten Urlaub.