Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen bricht gegen die SG Flensburg-Handewitt nach der Pause ein und verliert mit 23:28 (15:13). Die württembergischen Clubs HBW Balingen-Weilstetten und TVB 1898 Stuttgart punkten im Kampf gegen den Abstieg.
Frisch Auf Göppingen: Der THW Kiel konnte vergangenen September in der EWS-Arena mit 29:21 bezwungen werden, die SG Flensburg-Handewitt war am Sonntag für Frisch Auf dagegen eine Nummer zu groß: Gegen den zweiten Meisterschaftsaspiranten aus dem Norden setzte es für die Göppinger Bundesliga-Handballer ein 23:28 (15:13). „Wir haben uns nach der Pause zu viele technische Fehler erlaubt und zu viel Bälle verworfen“, sagte Rückraumspieler Daniel Fontaine.
Bis zum 18:15 (36.) lief für Frisch Auf vor 5000 Zuschauern alles nach Plan. Danach kamen die Grün-Weißen von ihrer Linie ab. Im Angriff ging die Struktur verloren. Im Abschluss fehlte die Konzentration, vor allem Linksaußen Marcel Schiller leistete sich zu viele Fahrkarten. Der für Matthias Andersson eingewechselte SG-Torwart Kevin Möller wurde von den Göppingern regelrecht warmgeworfen. Wie Möller kam auch sein dänischer Landsmann Tomas Mogensen im Laufe der zweiten Halbzeit von der Bank – und der SG-Spielmacher setzte wesentliche Akzente. Frisch Auf fiel nichts mehr ein. Das letzte Tor gelang zum 23:24 (52.).
„Da war heute mehr drin“, ärgerte sich Kapitän Manuel Späth. Und auch Trainer Andersson zog ein langes Gesicht: „Ich bin unglaublich enttäuscht, dass wir nur knapp 40 Minuten wirklich Handball gespielt haben. Ich kann mir die vielen dummen Fehler nicht erklären“, sagte der Schwede. Die meisten Treffer für Frisch Auf warfen Zarko Sesum (5), Anton Halen und Daniel Fontaine (je 4). Für Flensburg zielten Holger Glandorf (6) und Anders Eggert (6/3) am besten.
TVB 1898 Stuttgart: Die Mannschaft von Trainer Thomas König holte mit dem 21:21 (12:13) beim Bergischen HC das vierte Unentschieden in dieser Saison. „Wir hamstern Punkt für Punkt und sind bei der Musik“, freute sich Geschäftsführer Jürgen Schweikardt. Zwar leisteten sich die Außen Tobias Schimmelbauer und Michael Spatz gegen den Ex-Bittenfelder Keeper Björgvin Gustavsson zahlreiche Fehlwürfe, doch am Ende konnte der TVB mit dem Ergebnis bei einem direkten Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg prima leben.
18:21 war der Aufsteiger vor 2426 Zuschauern drei Minuten vor Schluss zurück gelegen. Beim 20:21-Rücksand hielt TVB-Torwart Yunus Özmusul zudem einen Siebenmeter. Die Chance zum Ausgleich nutzte Spatz nervenstark mit seinem sechsten Tor per Strafwurf vier Sekunden vor der Schlusssirene. „Unsere starke Abwehr war heute der Schlüssel zum Punktgewinn, doch beide Teams müssen sich steigern, wenn sie drin bleiben wollen“, sagte der sportliche Leiter Günter Schweikardt.
Bereits an diesem Dienstag (20.15 Uhr) muss der TVB gewaltig zulegen. Dann kommt Meister THW Kiel in die mit 6211 Zuschauern bereits ausverkaufte Porsche-Arena. Wahrscheinlich wieder mit dabei: Der iranische Rückraumspieler Sajad Esteki, der zuletzt wegen der Teilnahme an der Asien-Meisterschaft fehlte. „Wir werden versuchen, gegen diesen Top-Gegner unsere geringe Außenseiterchance zu nutzen“, sagte TVB-Trainer Thomas König.
HBW Balingen-Weilstetten: Es stand viel auf dem Spiel für den HBW und auch für den Trainer Markus Gaugisch. Entsprechend groß war die Erleichterung nach dem 27:25 (18:11) gegen Aufsteiger SC DHfK Leipzig. „Es war nicht einfach, sich dem Druck zu stellen“, sagte Gaugisch, „doch die Spieler und die Fans haben es angenommen. Vor 2350 Zuschauern in der ausverkauften Sparkassenarena war Balingen nach einer 22:15-Führung (42.) noch einmal in Not gekommen. Leipzig verkürzte auf 22:23 (54.). Doch der HBW behielt die Nerven. Beste Werfer waren Martin Strobel, Alex Vasilakis (je 5) und Yves Kunkel (5/4).