Eigentlich sollte die neue Mensa am Wilhelms-Gymnasium nächste Woche eingeweiht werden. Nun wird es mindestens bis nach den Herbstferien dauern. Foto: Sägesser

Jetzt müssen sie doch wieder warten, die Schüler des Degerlocher Wilhelms-Gymnasiums. Die neue Mensa wird nicht, wie geplant, nächste Woche eröffnet, sondern erst im November. Der Grund ist ein Wasserschaden.

Degerloch - Die Schüler sind darin geübt, auf die Mensa zu warten. Viele von ihnen haben während ihrer ganzen Zeit am Degerlocher Wilhelms-Gymnasium gehofft, ihr Mittagsmahl irgendwann nicht mehr auf der Treppe im Flur löffeln zu müssen. Ein Abi-Jahrgang löste den anderen ab, getan hat sich nichts. Nun steht sie da, die neue Mensa. Allerdings müssen die hungrigen Schüler draußen bleiben.

Der Grund: Im Juni kam es zu einem Wasserschaden in dem schicken Neubau. Die Handwerker hatten zwei Rohre nicht ordentlich miteinander verbunden, deshalb trat Wasser aus. Viel Wasser. Die überschwemmte Mensa wurde erst am nächsten Tag entdeckt. Sogar die Wände seien zum Teil schon nass gewesen, sagt Gregor Gölz vom Hochbauamt der Stadt.

Schüler müssen sich bis Anfang November gedulden

Daher muss die Eröffnung verschoben werden. Eigentlich sollte die Mensa nächste Woche, und damit mit dem beginnenden Schuljahr, eingeweiht werden. Nun ist die Zeit nach den Herbstferien angepeilt, das heißt Anfang November.

In der neuen Mensa ist es zurzeit ziemlich warm. Mit Jacke ist es nicht lang auszuhalten. Schläuche und andere Hilfsmittel trocknen den Boden des Gebäudes. „Aber das dauert“, sagt Gregor Gölz. „Es ist sehr ärgerlich, aber nicht zu ändern.“ Nicht auszudenken, wenn ein Rest von Feuchtigkeit im Fußboden bleibt.

Das sieht Peter Hoffmann genauso. Er ist der neue Schulleiter am Wilhelms-Gymnasium. Was ihm wichtig ist: dass das Mensa-Mobiliar nach den Sommerferien nicht mehr in der Turnhalle lagert. Die 200 Stühle, Tische und anderes Zubehör sind nämlich schon längst geliefert worden – und erst mal in die Turnhalle verfrachtet worden. Dort können die Mensa-Möbel aber freilich nicht bleiben. Einen Ort, an dem die Sachen zwischenlagern, gebe es am Wilhelms-Gymnasium nicht, wie Hoffmann sagt. Der Platz ist hier – wie an anderen Schule auch – ohnehin knapp bemessen.

Die Geschichte der Mensa ist eine lange

Die Möbel würden diese Woche abgeholt, sagte Karin Korn vergangene Woche. Wohin genau sie gebracht würden, konnte die Leiterin des Schulverwaltungsamts noch nicht abschätzen. Korn ging aber davon aus, dass sich zum Beispiel an einer auslaufenden Werkrealschule im Stadtgebiet Stauraum findet.

Die Geschichte der Mensa ist eine lange. Sie begleitete mehr oder minder die Amtszeit von Wolfgang Funk, dem bisherigen Schulleiter. Er war zehn Jahre der Chef am Degerlocher Gymnasium, und er kämpfte von Anfang an für den Speisesaal. Den ersten Antrag stellte er 2003. Zu der Zeit waren die heutigen Abiturienten frisch auf der Grundschule.

Die Mensa soll bei Bedarf erweitert werden

Die Mensa kostet die Stadt 2,36 Millionen Euro. Einen Teil – 146 000 Euro – gibt das Land dazu. Die Mensa war teurer geworden, weil sie kurzfristig geringfügig umgeplant werden musste. Die Bauweise soll ermöglichen, dass das Gebäude bei Bedarf erweitert werden kann. Derzeit ist dort Platz für 300 Wilhelms-Gymasiasten. Es könnte aber sein, dass die Fritz-Leonhardt-Realschule und die Albschule ihren Schülern in irgendeiner Zukunft ein Mittagessen anbieten wollen. Dann soll die Mensa flink vergrößert werden.

Sollte dieser Fall eintreten, müssen sich die Verantwortlichen sicher überlegen, wer das Essen zubereitet. „Das Gebäude haben wir jetzt, Personal noch nicht“, sagt der neue Schulleiter Peter Hoffmann. Zumindest kein hauptamtliches. Denn dass die Schüler am Wilhelms-Gymnasium satt werden, ist nach wie vor Eltern zu verdanken, die den Schülern das Mittagsmahl ehrenamtlich kredenzen.