Traubenzucker hat einen besseren Ruf als anderer Süßkram Foto:  

Traubenzucker ist zwar süß, steht im Vergleich zu Schoko-Riegeln oder Gummibärchen aber im Ruf gesund zu sein. Das stimmt in Maßen. Der Name Traubenzucker ist dennoch irreführend.

Stuttgart - Beim Süßkram herrscht eine Mehrklassengesellschaft. Chips, Schoko-Riegel und Gummibärchen sind als ungesunde Dickmacher verschrien. Puffreis, dunkle Schokolade und Studentenfutter haben den Ruf, nicht gar so schlimm zu sein. Traubenzucker gilt sogar als gesund. Hat schließlich was mit Obst zu tun. Aber wird Traubenzucker tatsächlich aus Trauben hergestellt?

Kirschen, Bananen, Reis – die meisten Früchte- und Getreidesorten enthalten Dextrose oder D-Glucose wie Traubenzucker auch genannt wird. In Datteln ist sogar mehr davon als in Trauben. Dass Kinder in der Apotheke heute keinen „Dattelzucker“ geschenkt bekommen, liegt an dem deutsch-russischen Chemiker Johann Tobias Lowitz. Der wies den Stoff 1792 erstmals nach – und zwar in Trauben. Heute wird Dextrose in der Regel aus Mais- oder Kartoffelstärke gewonnen. Das ist deutlich kostengünstiger.

Glucose ist besser für den Körper als Fructose

Die Glucose ist nicht der einzige Zucker in Obst und Gemüse. Etwa zwei Drittel der Süße in Äpfeln, Birnen und Co. kommen vom Fruchtzucker. Obwohl diese Fructose deutlich süßer ist als Glucose, lassen sich die beiden Sorten geschmacklich kaum auseinanderhalten. Der Körper hingegen macht einen Unterschied. Fructose ist sehr schlecht verdaulich und landet fast vollständig als Abfallprodukt in der Leber. Traubenzucker gelangt übers Blut schnell ins Gehirn und die Muskeln und erhöht so zumindest kurzfristig Konzentration und Leistungsfähigkeit.

Trotzdem sollte man Traubenzucker nur in Maßen genießen. Nach dem kurzen Hoch sinkt der Blutzuckerspiegel nämlich wieder drastisch ab, und man fühlt sich schlapper und hungriger als zuvor.