Illustration eines Schwarzen Lochs in der aktiven Galaxie NGC 3783 im südlichen Sternbild Centaurus Foto: dpa

Mit der Rückkehr des deutschen Astronauten Alexander Gerst und der Landung eines Labors auf einem Kometen ist das Weltall in den Blickpunkt geraten. Dort gibt es jede Menge Schwarzer Löcher. Die heißen so, obwohl sie eigentlich unsichtbar sind.

Stuttgart - Deutschland ist im Weltraum-Fieber. Kaum ist der Astronaut Alexander Gerst auf der Erde und das Mini-Labor Philae auf einem Kometen gelandet, steigt das Interesse an Themen wie Schwerelosigkeit, Sonnensystemen und Schwarzen Löchern. Unter den ersten beiden Begriffen können sich auch Raumfahrt-Laien etwas vorstellen, aber was sind eigentlich Schwarze Löcher?

Sie entstehen durch extrem komprimierte Materie. Dazu kommt es, wenn große Sterne am Ende ihres Lebens in sich zusammenstürzen. Die Materie wird so stark zusammengepresst, dass nichts ihrer enorm hohen Anziehungskraft entkommt. Nicht mal das Licht. Denn die Fluchtgeschwindigkeit im Inneren eines Schwarzen Lochs liegt über der Lichtgeschwindigkeit. So kommt das Phänomen zu seinem Namen. Dabei sind Schwarze Löcher eigentlich unsichtbar. Sie verraten sich nur über das, was sie verschlucken. Wegen der extrem starken Beschleunigung heizt sich Materie, die in ein Schwarzes Loch fällt, auf Millionen Grad Celsius auf und beginnt, hell zu strahlen.

Es gibt unterschiedlich große Schwarze Löcher: Manche haben nur die Masse von ein paar Sonnen, andere von Millionen Sonnen. Wollte man die Erde zu einem Schwarzen Loch machen, müsste man sie auf einen Durchmesser von etwa zwei Zentimetern zusammenquetschen – das ist ungefähr so groß wie eine Walnuss.

Übrigens leben auch Schwarze Löcher nicht ewig: Forscher haben ausgerechnet, dass sie langsam verdampfen. Je kleiner ein Schwarzes Loch ist, desto schneller soll das gehen. Schnell ist dabei allerdings relativ: Ein Schwarzes Loch mit der Masse unserer Sonne bräuchte etwa hundert Billionen Trilliarden Trilliarden (!) Mal das derzeitige Alter des Universums, um komplett zu zerfallen.