Seifenblasen schillern in den schönsten Regenbogenfarben – aber warum eigentlich? Foto: dpa-Zentralbild

In perfekter Kugelform schweben sie dahin – allein das ist schon faszinierend an Seifenblasen. Doch dann schillern sie auch noch wie ein Regenbogen. Und das, obwohl die Flüssigkeit farblos ist. Wie kommt das?

Stuttgart - Seifenblasen sind faszinierende Gebilde. Nicht nur, dass sie – einmal durch einen Ring gepustet – als perfekte Kugeln durch die Luft schweben. Sie schillern dabei auch in allen Farben, wie ein Regenbogen. Doch warum eigentlich? Die Seifenflüssigkeit ist doch meist klar und farblos.

Das richtige Stichwort ist in diesem Fall: Regenbogen. Denn das Phänomen ist ein ähnliches. Das Licht besteht aus verschiedenen Farben mit verschiedenen Wellenlängen, die uns gebündelt als weiß erscheinen. Bricht sich jedoch das Licht, beispielsweise in einem Wassertropfen, so wird das Licht in seine einzelnen Farben aufgefächert.

Bei der Seifenblase bricht sich das Licht allerdings nicht so wie in einem Wassertropfen. Die Blase besteht aus einer dünnen Wasserschicht, an der sich sowohl innen als auch außen Seifenmoleküle anlagern. Ist diese Schicht dick genug, so wird das Licht sowohl von der Außen- als auch von der Innenseite reflektiert. Dabei verschiebt sich die Reflexion ein wenig, so dass sich ein bestimmtes Wellenspektrum überlagert. An dieser Stelle erscheint dann die Komplementärfarbe. Bei Rot ist das Grün, bei Blau Orange und bei Violett erscheint Gelb. Der Fachausdruck dafür ist Interferenz.

Dieses Phänomen tritt übrigens nicht nur bei Seifenblasen auf. Auch die schillernde Ölschicht auf der Pfütze ist so zu erklären.

Dass die Dicke der Seifenblase eine große Rolle spielt, kann man übrigens in der Praxis leicht beobachten. Sobald die Kugel aufgrund der Schwerkraft ihr Leben aushaucht, wird die Schicht aus Seifenmolekülen und Wasser dünner. Das Licht wird nicht mehr reflektiert, und die Blase hört auf zu schillern. Bis sie sogar dunkel erscheint, kurz bevor sie zerplatzt.