An die Erdoberfläche kommt der Maulwurf nur, wenn er muss Foto: Fotolia

Dieser Sommer ist nass! Sehr nass! Und das Wasser kommt wie aus Kübeln. Die meisten Säugetieren ziehen sich bei starkem Regen in ihre Behausung zurück. Für den Maulwurf kann das zur Todesfalle werden.

Stuttgart - Wenn es wie aus Kübeln gießt – was in diesem Sommer besonders häufig der Fall ist –, ziehen sich die meisten Säugetiere in ihren Bau oder ihre Höhle zurück. Was aber, wenn der Unterschlupf genau da liegt, wo auch der Regen endet – in der Erde? Ertrinken Maulwürfe dann in ihren Gängen?

Der Insektenfresser lebt in einem ausgeklügelten Tunnelsystem. In dem bis zu 200 Meter langen und knapp einen Meter in die Erde hineinragenden Komplex schläft, nistet und jagt er. Die meisten Gänge dienen als eine Art Wurmfalle: Plumpst etwa ein Regenwurm auf seinem Weg durch die Erde hinein, ist er dem Hausherrn hilflos ausgeliefert. Passiert das mehr Würmern als der Maulwurf fressen kann, bringt er sie in eigens angelegte Vorratskammern.

Bei einem normalen Regenguss zieht sich der Maulwurf einfach in einen trockenen Bereich seiner Behausung zurück. Starke Niederschläge können dem Tier aber gefährlich werden. Wird der Maulwurf von Wassermassen überrascht, droht er zu ertrinken. Manchmal kann er sich aber noch retten, indem er sich einen Gang nach oben gräbt. Denn bei Lebensgefahr wächst er über sich hinaus: Tierforscher wollen einen vor Hochwasser flüchtenden Maulwurf beobachtet haben, der buddelnd zehn Meter innerhalb einer Minute zurückgelegt hat. Normal sind 30 Zentimeter pro Minute.

An die Erdoberfläche retten sich Maulwürfe aber nur, wenn es gar nicht anders geht. Sie sind durch ihre großen Schaufelhände zwar passable Schwimmer. Doch oben sind sie diejenigen, die ihren Fressfeinden, etwa Eulen oder Füchsen, hilflos ausgeliefert sind.