Die USA haben die Basistechnologien des Internets geschaffen. Doch EU-Digitalkommissar Oettinger sieht gute Chancen, dass die Europäer ihre digitale Unterlegenheit überwinden.
Brüssel - EU-Digitalkommissar Günther Oettinger sieht gute Chancen, dass die Europäer ihre digitale Unterlegenheit gegenüber den USA überwinden. „Wir müssen uns auf unsere Stärken in der Ausrüstungsindustrie, der Automobilindustrie, der Satellitentechnik und der Unternehmenssoftware konzentrieren“, sagte Oettinger unserer Zeitung.
Europäische IT-Experten wenden allerdings ein, dass die Digitalisierung in den USA viel schneller voranschreite als in Europa. Auch stehe im kalifornischen Silicon Valley, dem Herzen der globalen Internet-Industrie, deutlich mehr Wagniskapital für Innovationen auf dem digitalen Sektor zur Verfügung als in Europa.
Die Antwort der Europäischen Union: die Schaffung eines digitalen Binnenmarktes. Der sei wichtig, betonte Oettinger, weil so der größtmögliche Markt der Welt entstünde. „Wir arbeiten an einem einheitlichem Datenschutz, den wir hoffentlich noch vor Jahresfrist bekommen“, kündigte er an. Mit ersten Gesetzentwürfen aus seinem Haus sei Anfang Dezember zu rechnen. Zu weiteren Elementen des digitalen Binnenmarktes gehören nach seinen Angaben die Cybersicherheit, die Schaffung von mehr IT-Studienplätzen, das digitale Urheberrecht und der beschleunigte Ausbau des Breitbandnetzes.