26 Viertklässler der Wolfbuschschule aus Weilimdorf hatten am Dienstag ihre Schule verlassen und waren ins Grüne Klassenzimmer auf dem Cannstatter Wasen eingezogen. Gemäß des Mottos Landwirtschaft erleben des 99. Landwirtschaftlichen Hauptfestes durften die Schüler der Mutter Natur zu Leibe rücken.
Stuttgart - „Das ist ja voll gruselig“, schaudert es Finn, als der borstige Käfer Anstalten macht, vom Plastikschälchen auf die Finger des Zehnjährigen zu krabbeln. Am Nebentisch kreischen ein paar Mädchen im Chor „Iiiihh, ganz glitschig“, als ein fetter Regenwurm von einer Hand zur nächsten weitergereicht wird. 26 Viertklässler der Wolfbuschschule aus Weilimdorf hatten am Dienstag ihre Schule verlassen und waren ins Grüne Klassenzimmer auf dem Cannstatter Wasen eingezogen. Gemäß des Mottos Landwirtschaft erleben des 99. Landwirtschaftlichen Hauptfestes durften die Schüler der Mutter Natur zu Leibe rücken.
Die Erläuterungen des Experten Alexander Pieh sind altersgerecht, er erklärt den Kindern, dass unendlich viele Kleinlebewesen unsere Böden bewohnen und wie sie für die Fruchtbarkeit von Feldern, Äckern und Wiesen sorgen. „Die Schüler sollen spielerisch lernen, wie in der Natur alles zusammenhängt“, sagt Hubert Möhrle. Er ist Vorsitzender der Förderungsgesellschaft für die baden-württembergischen Landesgartenschauen und hat das Grüne Klassenzimmer zum zweiten Mal nach 2010 auf den Wasen gebracht.
Noch bis Donnerstag dieser Woche laufen knapp 100 Vorführungen, an die 2300 Schulkinder waren dafür angemeldet. „Der direkte Kontakt mit Tieren und Pflanzen zeigt den Kindern die Vielfalt der Natur unseres Landes, aber auch die breite Palette der Landwirtschaft“, ist Joachim Rukwied, Präsident des Landesbauernverbandes, begeistert. Rukwied verfolgt die Annäherung der Klasse 4a an die Tierwelt mit Vergnügen. Ein Ziel ist am Ende der Unterrichtsstunde auf alle Fälle schon mal erreicht. „Man ekelt sich irgendwann nicht mehr“, sagt Janna – und trägt seelenruhig ein paar Mehlwürmer auf der Handfläche spazieren.