So sieht das Energielabel für Heizugen aus. Foto: dpa

Wer die Heizung aufdreht oder heißes Wasser nutzt, verbraucht Energie. Damit die Kosten für Verbraucher sinken, gibt es nun ein neues Energielabel. Doch Verbraucherschützer bezweifeln den Nutzen.

Stuttgart - Kühlschränke und Waschmaschinen tragen sie schon lang, Staubsauger erst seit einem Jahr: Die Rede ist von den bunten EU-Energielabeln. Nun treten sie auch für Heiz- und Warmwassergeräte in Kraft, damit Hausbesitzer bei der Modernisierung energieeffiziente Geräte leichter erkennen können. Doch Verbraucherschützer bezweifeln den Nutzwert.

Für welche Geräte gilt die neue Regelung?
Für Gas-, Öl- und Stromheizungen, für Heizungen auf Basis von Wärmepumpen sowie Kraft-Wärme-Koppelung und Kombinationsheizungen mit integrierter Warmwasseraufbereitung. Auch reine Warmwassergeräte und Warmwasserspeicher bekommen ein Label. Ausgenommen dagegen sind Luftheizungen. Auch Holzheizungen (Pellets oder Holzscheit) werden noch nicht in Effizienzklassen eingeteilt, ebenso wenig Solarthermieanlagen.
Wie erkennt man sparsame Geräte?
Das EU-Energielabel zeigt anhand von grünen, gelben und roten Balken sowie den Buchstaben A+++ bis G, ob ein Gerät vergleichsweise wenig (dunkelgrün, A+++) oder viel Strom verbraucht. Auf die Heizungen bezogen bedeutet das: Je weniger Energie eine Heizung braucht, um eine bestimmte Menge Wärme zu erzeugen, desto besser wird sie in eine Klasse eingestuft. Das Label klebt auf Heizungsanlagen, die ab dem 26. September verkauft werden.
Was kritisieren Verbraucherschützer?
Vergleicht man zwei Kühlschränke miteinander, arbeiten beide mit Strom. Beim Heizungslabel dagegen werden Anlagen mit verschiedenen Energieträgern miteinander verglichen. „Öl, Gas und Strom verursachen jeweils unterschiedliche Kosten pro Energieeinheit. Welches Gerät im Betrieb am günstigsten ist, lässt sich allein über das Energielabel nicht zeigen“, so die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Außerdem hängt die Effizienz von Heizungen auch vom Einbau ab. Das Energielabel gibt aber nur den Verbrauch unter Prüfbedingungen wieder.
Wo können sich Verbraucher informieren?
Anders als beim Kauf eines neuen Staubsaugers lässt man sich beim Heizungskauf meist von einem Fachbetrieb begleiten. Will man vorab unabhängige Informationen einholen, hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale weiter ( www.vz-bawue.de/Energieberatung). Auch die Stiftung Warentest nimmt regelmäßig einzelne Heizanlagen unter die Lupe (www.test.de).