Gegen fünf Mitarbeiter des Grubenbetreibers in Soma ist nach dem Unglück Haftbefehl erlassen worden. (Archivfoto) Foto: dpa

Die Bergungsarbeiten in Soma sind abgeschlossen. Gegen fünf Mitarbeiter der Betreibergesellschaft ist Haftbefehl wegen fahrlässiger Tötung erlassen worden. Nach der Ursache des Brandes wird unterdessen weiterhin gesucht.

Die Bergungsarbeiten in Soma sind abgeschlossen. Gegen fünf Mitarbeiter der Betreibergesellschaft ist Haftbefehl wegen fahrlässiger Tötung erlassen worden. Nach der Ursache des Brandes wird unterdessen weiterhin gesucht.

Istanbul - Nach dem Ende der Bergungsarbeiten an der Unglückszeche im türkischen Soma ist Haftbefehl gegen fünf Mitarbeiter der Betreibergesellschaft erlassen worden. Unter den Inhaftierten ist der Betriebsleiter des Bergwerks, Akin Celik.

Das berichtete die Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Neben Calik seien zwei Sicherheitschefs und zwei Ingenieure der Firma Soma Holding inhaftiert worden. Den Beschuldigten werde fahrlässige Tötung vorgeworfen.

Am Sonntag hatte die Polizei 25 Verdächtige festgenommen, darunter mehrere Führungskräfte der Betreibergesellschaft. Celik gehörte zu den Firmenvertretern, die Vorwürfe über mangelnde Sicherheitsvorkehrungen in der Zeche am Freitag bei einer Pressekonferenz in Soma zurückgewiesen hatten. "Es gab von unserer Seite aus keine Fahrlässigkeit", sagte er.

Nach Angaben der Soma Holding hatten die Behörden das Bergwerk alle sechs Monate kontrolliert und bei der letzten Prüfung im März keine Unregelmäßigkeiten festgestellt. Die Regierung weist jede Verantwortung für das Unglück von sich. Nach der Katastrophe war es in mehreren türkischen Städten zu Protesten gekommen, bei denen Tausende Demonstranten den Rücktritt der Regierung forderten.

Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan sagte den Angehörigen der Opfer am Montag bei einem Auftritt in Ankara Unterstützung zu. Er versprach außerdem eine Aufklärung der Katastrophe in Soma. "Wir heilen die Wunden", sagte er.

Zu seinem geplanten Auftritt in Köln äußerte Erdogan sich nicht. Der türkische Ministerpräsident plant dort am Samstag eine Rede bei einer Großveranstaltung in der Lanxess-Arena. Zahlreiche deutsche Politiker haben sich gegen den Auftritt ausgesprochen und Erdogan vorgeworfen, Wahlkampf betreiben zu wollen.

Die Ursache des Brandes, der am Dienstag ausbrach, wird weiter untersucht. Beim schwersten Grubenunglück in der Geschichte der Türkei kamen nach offiziellen Angaben 301 Bergleute ums Leben. Die Regierung hatte die Bergungsarbeiten am Samstag für beendet erklärt.