Daimler zeigt sich großzügig – und spendet an den Nabu Foto: dpa

Was hat Mercedes mit Moor zu tun? Wer jetzt die M-Klasse werbeträchtig durch den Schlamm pflügen sieht, liegt falsch. Daimler kann auch anders.

Hinterzarten - Was hat Mercedes mit Moor zu tun? Wer jetzt die M-Klasse werbeträchtig durch den Schlamm pflügen sieht, liegt falsch. Daimler kann auch anders. Mit einer Großspende von 920 000 Euro an den Umweltverband Nabu hilft der Autobauer jetzt mit, zwei Moore in Baden-Württemberg zu renaturieren: das Hochmoor Hinterzarten und den Bodenmöser im Allgäu.

„Wir machen das aus Verantwortungsgefühl gegenüber der Gesellschaft“, sagte am Freitag Lothar Ulsamer vom Daimler-Management und betonte, dafür erwarte das Unternehmen keine Gegenleistung. Nein, das Geld sei auch kein ökologischer Ablasshandel, sondern einfach ein Zeichen, welche Rolle Nachhaltigkeit im Konzern spiele.

„Wir bedanken uns im Namen von Moorfrosch, Bekassine und Sonnentau“, sagte Nabu-Landesgeschäftsführer Uwe Prietzel. Vor allem aber im Namen des Weltklimas, denn Moore binden große Mengen Kohlendioxid. Neben der Verbrennung von Kohle und Öl sei der Schwund von Mooren einer der größten Klimaschädlinge. Im Südwesten gibt es heute wegen des jahrhundertelangen Torfabbaus gerade noch 38 000 Hektar – ein Bruchteil der früheren Fläche. Bei dem Nabu-Projekt geht es zunächst darum, die fortschreitende Austrocknung der Moorgebiete zu stoppen. Dabei werden die alten Gräben mit Holzwänden abgedichtet, um das Abfließen des Wassers zu verhindern – eine schweißtreibende Arbeit, für die der Nabu auch gern Hilfe von der Daimler-Belegschaft annimmt.

Prietzel hat den Nebenjob übrigens auch Daimler-Vorstand Thomas Weber schmackhaft gemacht: Gummistiefel statt Geländelimousine. Dass die Vorständler nun ins Moor ausrücken, gilt als zwar unwahrscheinlich. Aber die Spende haben sie genehmigt.