Die Polizei im Einsatz am Pariser Nordbahnhof. Foto: AFP

Am Tag nach der Präsidentschaftswahl herrscht am Gare du Nord plötzlich Alarmstimmung: Schwer bewaffnete Sicherheitskräfte stürmen in das Bahnhofsgebäude, angeblich suchen sie nach drei gefährlichen Verdächtigen.

Paris - Europas größter Bahnhof ist bei einem Großeinsatz der französischen Sicherheitskräfte in Paris vorübergehend evakuiert worden. Die Pariser Polizei begründete den Einsatz am Gare du Nord in der Nacht zum Dienstag auf Twitter mit nicht näher erläuterten „Überprüfungen“. Medienberichten zufolge wurde der Nordbahnhof von bewaffneten Polizisten evakuiert und großräumig abgesperrt. Um kurz vor 2 Uhr morgens erklärte die Polizei den Einsatz für beendet, „die Rückkehr zum Normalzustand“ habe begonnen.

Nach Informationen der Zeitung „Le Parisien“ hing die gegen 23 Uhr eingeleitete Evakuierung mit der Suche nach drei Männern zusammen, die als gefährlich gelten. Ein Augenzeuge habe der Polizei gemeldet, dass er die Männer in einem Zug erkannt haben will. Daraufhin sei der aus Valenciennes kommende TGV mit 211 Menschen an Bord geräumt worden. Der ursprüngliche Hinweis auf die Verdächtigen sei am Freitag von den Behörden eines Partnerlands gekommen, berichtete das Blatt. Der Sender BFMTV berichtete, es habe keine Festnahmen gegeben.

Wegen der Terrorgefahr gilt in Frankreich der Ausnahmezustand. Entsprechend stand die Präsidentschaftswahl am vergangenen Sonntag unter strengen Sicherheitsvorkehrungen - mehr als 50 000 Polizisten waren zum Schutz der Abstimmung abgestellt worden. Auch im Nachgang der Abstimmung sind die Sicherheitskräfte besonders sensibilisiert. Frankreich war in den vergangenen Jahren mehrfach Ziel islamistischer Anschläge.

Der Gare du Nord ist der am meisten frequentierte Bahnhof Europas und einer der größten der Welt. Täglich passieren rund 700 000 Reisende das Drehkreuz. Vom Gare du Nord fahren auch die Thalys-Hochgeschwindigkeitszüge nach Nordrhein-Westfalen sowie die Eurostar-Züge nach London ab.