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Große Gefühle: Der VfB gewinnt zwar nicht das Spiel, aber die Herzen der Fans.

Stuttgart -  Wer unter den 60.000 in der ausverkauften Mercedes-Benz-Arena nicht mit der Dortmunder Borussia sympathisierte, der ging mit dem erhabenen Gefühl nach Hause, dass er sein Eintrittsgeld so gut wie schon lange nicht mehr investiert hatte. "Das war ein Niveau wie in der Champions League", sagte VfB-Mittelfeldmann William Kvist. Und die Augen des freundlichen Dänen strahlten dabei so hell wie das Flutlicht überm Stadion. Der neue VfB: Verein für Begeisterung.

Zwar spielte das Glück diesmal im weißen Trikot mit dem roten Brustring, Torhüter Sven Ulreich hielt überragend, und Borussia Dortmund ist eben nicht der FC Barcelona - doch was der VfB im Duell gegen den deutschen Meister geboten hatte, erinnerte an die besseren Zeiten der Cannstatter Fußball-Herrlichkeit. Und wenn die Eindrücke nicht täuschten, dann lieferte dieses 1:1 mehr als eine Momentaufnahme von der Arbeit, die Fredi Bobic und Bruno Labbadia begonnen haben. "Es war unsere beste Saisonleistung", sagte der Trainer und hob das Kinn etwas höher als sonst, "zumindest in der ersten Halbzeit." Sogar der Sportdirektor, der sich eher mit Möglichkeiten zur Optimierung vorhandener Ressourcen beschäftigt, fand dieses Mal kein Haar in der Suppe. "Ich bin total zufrieden. Wir waren phasenweise auf Augenhöhe mit den Dortmundern", sagte Bobic, der am Sonntag seinen 40. Geburtstag feierte.