Für das Finale drückt die Cannstatter Griechin Jogis Jungs die Daumen. Foto: Annina Baur

Während der Fußball-Weltmeisterschaft fiebert Athina Giasta gleich mit zwei Mannschaften mit. Die Deutschen, findet die Cannstatter Griechin, dürften aber ruhig noch ein bisschen mehr feiern.

Bad Cannstatt - Die Weltmeisterschaft zieht zurzeit auch Athina Giasta in ihren Bann. Wenn Griechenland oder Deutschland in Brasilien auf dem Rasen stehen, ist sie nach Möglichkeit live vor dem Bildschirm mit dabei, zuletzt hat sie am Stadtstrand mit Freunden und Familie Fußball geschaut. Seit dem Ausscheiden Griechenlands aus dem Turnier drückt Giasta der deutschen Elf die Daumen, ganz besonders für das Finale am Sonntag. Einzige Ausnahme: „Wird ein Spiel erst um Mitternacht angepfiffen, bin ich einfach zu müde von der Arbeit, um wach zu bleiben.“

Bei zwei Teams mitfiebern

Während großer Sportereignisse ist Giasta froh, sich mit zwei Kulturen verbunden zu fühlen: „Bei wichtigen Turnieren habe ich oft die doppelte Freude, weil ich mich sowohl für die Griechen, als auch für die Deutschen freue.“ Schwierig werde es nur, wenn diese beiden Mannschaften aufeinander träfen: „Dann schlägt mein Herz für Griechenland.“ Der Titelgewinn bei der Europameisterschaft 2004 habe damals das ganze Land in einen Ausnahmezustand versetzt, die Fans hätten den kompletten Weg vom Flughafen in die Athener Innenstadt gesäumt, um ihre Helden nach diesem historischen Sieg gebührend zu empfangen.

Deutsche dürften noch mehr feiern

Meist aber seien die Griechen im Fußball aber leider weniger erfolgreich: „Die Menschen spielen zwar viel Fußball in Griechenland, das Ganze ist aber nicht so gut organisiert wie in Deutschland“, vermutet Giasta als eine der Ursachen. Überdies sei ihr Heimatland eher ein Basketball-, denn ein Fußballland. Im Feiern allerdings schlagen die Griechen die Deutschen: „Ich war wirklich überrascht, wie wenig auf den Straßen nach den deutschen Siegen los war“, sagt Giasta. Dass die Griechen in Bad Cannstatt allerdings sogar nach einer Niederlage ihres Teams während der Vorrunde lautstark und ausgiebig gefeiert hätten, versteht sie nicht: „Das war komisch.“