Laut Premierministerin Theresa May ist der Grenfell Tower in London nicht das einzige Hochhaus mit einer leicht entflammbaren Außenhülle. Foto: AFP

Nach dem verheerenden Großbrand des Grenfell Towers in London hat die Regierung veranlasst, dass Hochhäuser auf Brandschutz geprüft werden. Bei Mängeln sollen Eigentümer und Bewohner umgehend informiert werden.

London - Eine Reihe von Hochhäusern in Großbritannien hat eine leicht entflammbare Außenhülle wie der abgebrannte Grenfell Tower. Das sagte die britische Premierministerin Theresa May am Donnerstag im Londoner Parlament.

Die Regierung habe Tests bei 100 Hochhäusern pro Tag veranlasst; die Ergebnisse liegen ihr zufolge binnen Stunden vor. Bei Mängeln würden Eigentümer und Bewohner umgehend informiert.

Das verheerende Feuer in dem Sozialbau mit mindestens 79 Todesopfern breitete sich vor etwa einer Woche in kürzester Zeit über alle 24 Stockwerke aus. Die Behörden und das zuständige Bauunternehmen waren daher stark in die Kritik geraten. Die erst vor kurzer Zeit angebrachte brennbare Verkleidung des Gebäudes soll maßgeblich zur Katastrophe beigetragen haben.

May hat sich für unzureichende Hilfe entschuldigt

Der Chef der oppositionellen Labour-Partei, Jeremy Corbyn, sprach vor den Abgeordneten von einem „Verbrechen“. Jeder einzelne Todesfall in dem Hochhaus hätte vermieden werden können, sagte er.

Am Mittwoch hatte sich May zum ersten Mal öffentlich für unzureichende Hilfe nach der Brandkatastrophe in London entschuldigt. Verantwortliche hätten zu spät auf die Katastrophe reagiert.

Bei dem Brand sind nach offiziellen Angaben mindestens 79 Menschen gestorben. May hält es für wahrscheinlich, dass die Zahl weiter steigen wird. Sie betonte im Parlament, dass alle Überlebenden der Katastrophe vom 14. Juni ausreichend Hilfe erhielten und Ausländer keine Überprüfung ihres Aufenthaltsstatus fürchten müssten.