Die Deutsche Bundesbank hat mehr als die Hälfte der Goldreserven nach Frankfurt geholt. Foto: AP

Auch nach der Verlagerung von Teilen der Goldreserven bleibt die Hälfte des Bundesbank-Schatzes im Ausland. Eine Aufteilung ist für die Sicherheit durchaus sinnvoll. Die Notenbank hat dennoch Nachholbedarf, das Vertrauen in die ausländischen Lagerstätten zu stärken, meint Frankfurt-Korrespondentin Barbara Schäder.

Frankfurt - Fast acht Millionen Euro hat es gekostet, die Hälfte der deutschen Goldreserven in Frankfurt zusammenzuführen. Dabei waren die Barren nach Angaben der Bundesbank auch in den USA und Frankreich gut aufgehoben: Bei der Eingangskontrolle in Frankfurt habe es keinerlei Beanstandungen gegeben.

Trotzdem war die Verlagerung richtig. Auf die Debatte über die Sicherheit der Reserven im Ausland, die 2012 durch einen Bericht des Bundesrechnungshofs neu angefacht worden war, musste die Bundesbank reagieren. Dass nun 50,6 Prozent der Goldreserven in Deutschland sind und zudem die Echtheit und Beschaffenheit jedes einzelnen verlagerten Barrens überprüft wurde, dürfte viele Menschen beruhigen. Zusätzlich wurden die verbleibenden Bestände in New York und London in den vergangenen Jahren durch Mitarbeiter der Bundesbank stichprobenartig kontrolliert.

Alles Gold nach Deutschland zu holen, wäre fahrlässig

Natürlich sind damit nicht alle Zweifel ausgeräumt. Niemand kann ausschließen, dass die USA oder Großbritannien eines Tages auf die deutschen Goldreserven zurückgreifen. Allerdings ist ein solches Szenario ausgesprochen unwahrscheinlich, auch unter einem US-Präsidenten namens Donald Trump.

Außerdem gilt auch für die deutschen Goldreserven: Vollständige Sicherheit kann es nirgends geben. Sämtliche Barren im Inland zu verwahren, wäre geradezu fahrlässig, denn die Bundesbank weist zu Recht darauf hin, dass in einer Krise – beispielsweise ein militärischer Angriff auf Deutschland – eine Notreserve im Ausland erforderlich ist.

Dieses Argument akzeptieren selbst Kritiker wie der CSU-Politiker Peter Gauweiler. Sie stören sich allerdings am Umfang der in New York verbleibenden Bestände sowie an der Tatsache, dass dort Kontrollen nur per Stichprobe möglich sind. Die Bundesbank sollte sich im eigenen Interesse bei den Kollegen der US-Notenbank darum bemühen, den vollständigen Bestand zu erfassen. Das dürfte die Akzeptanz für den Verbleib wesentlicher Teile des deutschen Goldes in New York erhöhen. Und Vertrauen ist nun einmal das wichtigste Kapital einer Notenbank.